Einmal im Monat: Insel-Infos und Anekdoten von Jürgen Bungert.

Liebe Mallorca-Freunde, neun Tage nach dem Bombenanschlag der Terrororganisation Eta herrscht überall auf der Insel wieder Ferienstimmung. Palmas Bürgermeisterin Aina Calvo hatte schon zu Wochenbeginn Bürgern und Urlaubsgästen empfohlen, zum normalen Leben zurückzukehren. So könne man der Eta am besten zeigen, dass sie den Terrorkampf nicht gewinnen könne, sagte sie. Vor zwei Tagen war ich in Palmanova, in jenem Ort, in dem die Bombe explodierte und zwei Polizeibeamte starben. Aber auch hier hatte der Urlaubsalltag mittlerweile die Angst und die Trauer der Vortage vertrieben. Am Strand sonnten sich die Menschen und abends besuchten sie die Restaurants.

Auch die Prominenz zeigte sich von dem Anschlag unbeeindruckt. Placido Domingo gab am Dienstagabend in der Palma Arena sein viel umjubeltes Konzert. Uwe Ochsenknecht trat mit seiner "Cuba-live-Band" Freitag in Portocolom auf. Und Fußballstar Cristiano Ronaldo erholt sich zurzeit auf Mallorca, besucht regelmäßig mit Freunden den Mood Beach Club in Portals Nous. Auch die Segelregatta "Copa des Rey" startete wie geplant am Dienstag in der Bucht von Palma. Spaniens König Juan Carlos steuerte höchstpersönlich seine Yacht "Bribon". Mit von Partie war auch Kronprinz Felipe. An diesem Sonnabend kommt die königliche Familie zur Siegerehrung zusammen und trifft sich anschließend zu einem gemeinsamen Essen.

Steinbutt? Seezunge? Dorade? Ich entscheide mich für die große Fischplatte. "Sie ist unser Renner", sagt Eva Riediger. "Mit 24,50 Euro unser teuerstes Gericht. Aber, wenn die Leute zu uns kommen, dann gönnen sie sich was." Ich sitze im "Voramar" und habe einen herrlichen Blick über die Bucht von Cala Santanyi. Die 35-jährige Eva und ihr Mann Markus betreiben seit Juni 2008 das Lokal. Der 39-jährige Küchenchef arbeitete mehrere Jahre als Koch im renommierten "Es Clos". "Bei uns kommt nur frischer Fisch aus dem Mittelmeer und dem Atlantik auf die Karte", versichert er. Ein besonderes Highlight gibt es für Familien mit Kindern, die keinen Fisch mögen: Schnitzel mit Pommes, Spaghetti Bolognese und die geliebte Currywurst (Tel. 0034/971/64 54 98).

Oder wollen Sie sich lieber einmal von einem Spitzenkoch zu Hause verwöhnen lassen? Private Cooking liegt auf der Insel im Trend. "Der Wunsch, daheim zu genießen, wird immer größer", erzählt mir Marcus Kaspari, der in Hamburg die Hotelfachschule besuchte und später als Chefkoch arbeitet. Heute bietet der 36-Jährige seine Dienste als Privatkoch an. "Einkaufen, kochen, dekorieren, servieren, aufräumen und spülen übernehme ich." 180 Euro kostet der Küchen-Service von Kasparis Firma "Finca-Gourmet" (Tel. 0034/660/60 54 27, Internet: www.finca-gourmet.com ). Die Ausgaben für Essen und Getränke kommen noch hinzu. Auch Jens Krumbiegel, Inhaber des Restaurants "Jens" in Camp de Mar, kommt zu seinen Gästen nach Hause. "Ich bekoche sie frisch vor Ort", sagt er. Seine Partnerin kümmert sich gleichzeitig um den Service. (Telefon 0034/971/23 63 06, www.restaurante-jens.com )

In einer ruhigen Seitenstraße von Port de Soller, zwei Minuten vom Strand entfernt, liegt das "Aimia Hotel", ein Vier-Sterne-Haus mit 43 Zimmern. "Wer bei uns in dieser Saison Urlaub macht, bekommt Rabatt. Bei zwei Tagen Aufenthalt 20 Prozent, bei einer Woche sogar 35 Prozent", erzählt mir Achim Reineke. Der 54-Jährige kümmert sich seit fünf Jahren an der Rezeption um die Gäste. "Sie kommen aus ganz Europa, genießen unsere schöne Anlage, den Strand und wandern im Tramuntanagebirge." Das Hotel hat ein Restaurant und eine Cocktailbar, an der allerlei Leckereien mit den verschiedensten Kaffeesorten angeboten werden. "Aimia" gehört zur Gruppe "Reis de Mallorca", das übersetzt "Könige von Mallorca" bedeutet. Die "Königshäuser" sind ganz individuell und meist familiär geführte Urlaubsdomizile (Tel. 0034/971/63 12 00, Internet: www.aimiahotel.com ).