Des einen Freud, des anderen Leid: Während nach den abgeschlossenen Verhandlungen über die Tariflöhne in kommunalen Kindertagesstätten verhaltener Jubel auf Gewerkschaftsseite ausgebrochen ist, herrscht in den Kommunen Katerstimmung.

Stade/Buxtehude. Denn die Städte müssen die Tarifanpassung für Kita-Mitarbeiter schultern.

So rechnet Dirk Kraska, Erster Stadtrat in Stade, mit einer zusätzlichen Belastung der Stadtkasse von jährlich 150 000 Euro. 90 Mitarbeiter würde die Tarifanpassung betreffen. Das Finanzieren sei aber "schwierig", weil die Haushaltslage der Stadt nach Steuerschätzungen im Mai angespannt ist. Eine Neuverschuldung werde nahezu unumgänglich, mal davon abgesehen, dass andere Bereiche ebenfalls Einschnitte hinnehmen müssten. Grundsätzlich, so Kraska, begrüße er aber die Verhandlungsergebnisse, da "der Beruf der Erzieherinnen nun die Reputation erfährt, die ihm gebührt".

Buxtehudes Bürgermeister Jürgen Badur stößt ins selbe Horn. Er habe Verständnis für die Streikenden, meint aber, dass das Ergebnis zum falschen Zeitpunkt erzwungen wurde. Der alte Tarifvertrag liefe schließlich noch. Auch er rechnet mit "annähernd 150 000 Euro" Mehrbelastung für die Stadt. Bedeutet das eine Erhöhung der Kita-Beiträge? "Wir werden wohl nicht umhin kommen, diese Kosten an die Eltern weiterzugeben."