Der ehemalige Tennisprofi eröffnet die Aktion und will den Stadern erzählen, wie seine eigene Stiftung funktioniert.

Stade. Gehen Sie stiften! Das fordern die Kreissparkasse Stade und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Stade. Mit diesem provokanten Slogan werben die beiden Institutionen gemeinsam für den ersten Stader Stiftungstag. Ziel ist es, das Stiftungswesen im Landkreis Stade zu fördern, so Ralf Rotsch, Vorstandvorsitzender der Kreissparkasse.

Am Mittwoch, 28. Oktober, und Donnerstag, 29. Oktober, dreht sich in der Stader Kreissparkasse (Große Schmiedestraße) alles um Stiftungen. Das genaue Programm steht noch nicht fest. Workshops, Vorträge und Informationstafel sind geplant. Außerdem werden sich bestehende Stiftungen aus der Region vorstellen. "Wir wollen Interessierte bei der Gründung ihrer Stiftung unterstützen", sagt Rotsch.

Eines ist bereits jetzt sicher. Der ehemalige Profi-Tennisspieler Michael Stich wird den Stiftungstag eröffnen. Stich hat eine eigene Stiftung, mit der er sich seit 1994 für HIV-infizierte Kinder und die Aids-Aufklärung einsetzt. Der 40-Jährige wird über seine Erfahrungen berichten und zudem Tipps für zukünftige Stiftungsgründer geben.

Bisher gibt es im Landkreis Stade 27 eingetragene Stiftungen, bundesweit sind es mehr als 16 400. Die tatsächliche Zahl sei vermutlich noch höher, so Rotsch: "Die Stiftungen übernehmen wichtige Aufgaben, die öffentliche Träger nicht übernehmen wollen oder die sie aus finanziellen Gründen nicht können."

Viele Stiftungen haben gemeinnützige Ziele wie etwa die Kulturförderung oder den Naturschutz. So auch die "Stader Stiftung für Kultur und Geschichte - von Bürgern für Bürger", die den historischen Kran am Stader Stadthafen vor dem Abriss gerettet hat.

Jörg Orlemann, Hauptgeschäftsführer der IHK Stade, sieht neben sozialen Bereichen auch wirtschaftliche Vorteile. So könnten Unternehmen vom Wechsel zur Stiftung profitieren, weil Kapital gesichert werde. Zudem könnte der Streit von Erben um einen Betrieb vermieden werden, da der Gründer den Zweck der Stiftung und damit des Unternehmens festlege. "Der Stiftungszweck kann nicht verändert werden. Das erspart eine Menge Streit", sagt Orlemann. Kontinuität werde garantiert. Ebenso positiv: Die Erbschaftssteuer könne umgangen werden. Außerdem werde die Zukunft von Betrieben gesichert, wenn etwa die Kinder von Unternehmern nicht den Familienbetrieb übernehmen wollten. "Stiftungen sind eine interessante, aber bisher eher unbekannte Angelegenheit", sagt der Hauptgeschäftsführer.

Das soll sich mit dem Stiftungstag ändern. Die bestehende Informationslücke solle geschlossen werden. In den kommenden Wochen berichten IHK und Kreissparkasse auf ihrer Internetseite über die Aktion. Dort gibt es dann das Programm und ein Anmeldeformular für die kostenfreien Veranstaltungen.

www.gehen-sie-stiften.de