Während die Arbeiten für den Abschnitt von Geschendorf bis Weede derzeit laufen, wird der Weiterbau von Weede bis Wittenborn vorbereitet.

Kreis Segeberg. Bei Geschendorf im Kreis Segeberg endet die Bundesautobahn A 20: Ende Juli wurde das erste Autobahnteilstück im Kreis Segeberg für den Verkehr freigegeben. Und damit die erste Teilstrecke der "A 20 Nord-West-Umfahrung Hamburg". Aber an der Weiterführung der Autobahn wird mit Hochdruck gearbeitet: Schon Mitte nächsten Jahres wird das nächste Teilstück im Kreis Segeberg fertig sein: Das Stück von Geschendorf bis Weede ist derzeit im Bau.

Die Nord-West-Umfahrung der Metropolregion Hamburg mit einer festen Elbquerung bei Glückstadt soll vor allem nordeuropäische und nordosteuropäische Verkehrsströme aufnehmen. Der Schaffung einer zusätzlichen A-20-Querung der Elbe kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, weil die bestehenden Elbquerungen den Verkehr aus Nord- und Osteuropa nicht mehr leistungsfähig bewältigen. Für die Elbquerung bei Glückstadt, die nach dem Willen des Bundesverkehrsministeriums privat finanziert werden soll, wurde das Planfeststellungsverfahren bereits eröffnet, bis 2011 soll es abgeschlossen sein. Wann der Tunnel kommt, steht nach Angaben des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr, Projektgruppe A 20, noch nicht fest.

Klar ist hingegen, wie es mit der Autobahn im Kreis Segeberg weitergeht. Während die Arbeiten für den Abschnitt von Geschendorf bis Weede derzeit laufen, wird der Weiterbau von Weede bis Wittenborn vorbereitet. Damit kommt Bad Segeberg ins Spiel. Denn Bestandteil dieses Streckenabschnittes ist die ortsnahe Südumfahrung der Kreisstadt. Der Naturschutz macht dieses 9,94 Kilometer lange Stück teuer: Eine 371 Meter lange und eine 250 Meter lange Brücke sind nötig, um zum Beispiel das Travetal zu schützen. 149,7 Millionen Euro plant der Bund für diesen Abschnitt ein. Baubeginn ist voraussichtlich Ende 2010 - also kurz nach Fertigstellung des Abschnittes von Geschendorf nach Weede. Zwei bis drei Jahre Bauzeit werden für diesen Teil eingeplant.

Für den nächsten Streckenabschnitt im Kreis Segeberg hat das Planfeststellungsverfahren am 15. Juli begonnen: Dann geht es unter anderem um die Ortsumgehung von Bad Bramstedt: Von Wittenborn bis zur A 7 werden 19,7 Kilometer Autobahn gebaut. 126,2 Millionen Euro veranschlagt das Bundesverkehrsministerium für diesen langen Streckenabschnitt, dessen markantestes Bauwerk eine 80 Meter breite Wildbrücke zwischen Voßhöhlen und Todesfelde sein soll.

Wie es allerdings wirklich weitergeht, steht noch nicht fest. Wie der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr mitteilt, laufen derzeit die Planfeststellungsverfahren für die gesamte Strecke: Für die Teilstücke Bad Bramstedt bis Brande-Hörnerkirchen im Kreis Pinneberg, von Brande-Hörnerkirchen bis Hohenfelde und von Hohenfelde bis Glückstadt.

Da die Vorarbeiten für alle Abschnitte ungefähr gleich weit sind, wird vom Landesamt für Straßenbau und Straßenverkehr auch noch keine Prognose abgegeben, ob die 19,7 Kilometer lange Strecke zwischen Wittenborn und Bad Bramstedt tatsächlich vor den Autobahnabschnitten im Kreis Pinneberg gebaut wird. Das hängt auch davon ab, wie schnell die einzelnen Planfeststellungsverfahren abgeschlossen werden können. Theoretisch könnten andere Abschnitte vorgezogen werden. Mit einer Fertigstellung der gesamten A 20 bis zur Elbquerung bei Glückstadt ist nicht vor dem Jahr 2022 zu rechnen. Die Fortführung der A 20 in Niedersachsen ist von der Elbe bis zu A 26 in den vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan eingestuft worden.