Milchbauer in Europa zu sein, ist in diesen Tagen alles andere als leicht. Die EU hat sich endgültig geweigert, den Milchsee zugunsten höherer Erzeugerpreise trocken zu legen.

Die Bauern bangen um ihre Existenz, sehen, wie sich das wirtschaftliche Fallbeil langsam auf ihre Höfe senkt. Wenigstens die Franzosen haben noch ein Instrument für ihren Kampf um faire Preise: den Lieferboykott. In Deutschland dürfen die Bauern nicht mehr streiken, so ein Gerichtsurteil. Sollten sie es trotzdem wagen, droht ihnen ein empfindliches Bußgeld. Das wirkt wie ein Maulkorb. Es scheint so, als wolle in Deutschland niemand den Milchbauern in der Krise helfen. Sie werden im Strukturwandel in der Landwirtschaft alleine gelassen, kleine und mittlere Betriebe dem Gesetz des Marktes geopfert - mit Folgen, die eigentlich keiner will: Massentierhaltung in Großbetrieben und Qualitätseinbußen beim Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz.