Lauenburg. Die LSV-Turnabteilung holt selbst Bewegungsmuffel vom Sofa. Was der Ansporn ist und warum man dafür kein Leistungssportler sein muss.

Jeder, der es schon mal ausprobiert hat, weiß, man muss kein Leistungssportler sein, um die Bedingungen für das Sportabzeichen zu schaffen. Allerdings merkt man schnell, wie es um die eigene Fitness bestellt ist. Was zählt, sind vor allem Willen und Durchhaltevermögen. Das Deutsche Sportabzeichen gilt als höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports und wird vom Deutschen Olympischen Sportbund verliehen.

In Lauenburg ist es die Turnabteilung der Lauenburger Sportvereinigung (LSV), die es seit Jahren schafft, auch bekennende Sportmuffel vom Sofa zu holen. Am Mittwoch, 1. Mai, beginnt die diesjährige Saison des Sportabzeichens – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Von 15 bis 17 Uhr kann sich jeder auf dem Hasenbergsportplatz beim Laufen, Springen, Werfen oder Seilspringen ausprobieren.

Lauenburger SV: Sportabzeichen als Fitnesscheck

Derzeit gibt es über 600 eingeschriebene Mitglieder der LSV-Turnabteilung – Tendenz steigend. Wobei der Name ein bisschen in die Irre führt. Es ist nämlich nicht unbedingt nur das klassische Turnen, das derzeit gefragt ist. Trampolinspringen, Yoga, QiGong oder Dynamic Flow Dance sind gerade der Renner. „Einen deutlichen Mitgliederzuwachs hatten wir auch, nachdem wir Klettern in das Kursusangebot aufgenommen hatten“, freut sich die Vorsitzende Marion Grundmann.

Die neue Kletteranlage in der Albinus-Gemeinschaftsschule wird zweimal in der Woche von ausgebildeten Übungsleitern der Turnabteilung betreut. Die Kletterwand war auch während der Lauenburger Ehrenamtsmesse am vergangenen Wochenende (20. und 21. April) dicht umringt. Sorgen um die Sicherheit musste sich niemand machen, denn vielen Trainern und Übungsleitern der Turnabteilung war es ein Anliegen, den Verein auf der Messe zu vertreten – und die Besucher zu sportlicher Bewegung zu animieren.

Mini-Sportabzeichen: Wer wirft den Gummistiefel am weitesten?

„Über mangelnden Nachwuchs im Übungsleiter- und Trainerbereich können wir uns zum Glück nicht beklagen“, sagt die Abteilungsleiterin. Bestes Beispiel für dieses Engagement ist wohl Lina Rowlin, die auf dem Messegelände sogar ihren 18. Geburtstag verbrachte. Sie hat seit Kurzem ihre Übungsleiter-Lizenz in der Tasche. Ihr liegt besonders das Kinderturnen am Herzen.

Auch bei der Abnahme des Sportabzeichens kümmert sie sich vor allem um den sportlichen Nachwuchs. Für die Kleinen gibt es die Möglichkeit, das Mini-Sportabzeichen zu erkämpfen. Dabei steht der Spaß im Mittelpunkt, zum Beispiel beim Gummistiefelweitwurf. Willen und Durchhaltevermögen brauchen die älteren Bewerber für das Sportabzeichen. Welche Disziplinen zur Wahl stehen und welche Leistung erfüllt werden muss, gibt der Deutsche Olympische Sportbund vor. Dabei werden Geschlecht und Alter berücksichtigt.

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Immer freitags trainieren für das Sportabzeichen

Außerdem müssen die Sportler nachweisen, dass sie schwimmen können. Je nach erbrachter Leistung wird das Deutsche Sportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold verliehen. Im Jahr 2013 hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die Regeln geändert: Neben neuen Übungen wurden mit Bronze, Silber und Gold neue Leistungsstufen eingeführt. War bisher die Verleihung der Abzeichen an die Teilnahmehäufigkeit – beim ersten Mal gab es immer Bronze – gebunden, steht nun die erbrachte Leistung im Mittelpunkt. Die Teilnahme ist kostenlos und auch ohne Vereinsmitgliedschaft möglich.

Bis nach den Sommerferien bleibt Zeit, den inneren Schweinehund zu überwinden und regelmäßig für das Sportabzeichen zu üben. Ab 3. Mai trainieren Kinder und Jugendliche jeden Freitag von 15 bis 16 Uhr auf dem Sportplatz am Hasenberg, die Erwachsenen sind von 16 bis 17 Uhr an der Reihe. Erfahrene Freizeitsportler der LSV geben Tipps für das Training und nehmen dann auch die Bedingungen für das Sportabzeichen ab. Weitere Informationen zu den Bedingungen des Sportabzeichens und zum Kursusprogramm der Turnabteilung gibt es auf der Seite www.lsv-turnen.de.