Anlässlich des 23. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (heutige Ukraine) fordern Umweltverbände, dass die Politik an ihrem...

Anlässlich des 23. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (heutige Ukraine) fordern Umweltverbände, dass die Politik an ihrem Ausstiegsbeschluss aus der Kernkraftnutzung festhält. "Atomkraft ist gefährlich, zu teuer, verhindert neue Arbeitsplätze und blockiert den Klimaschutz", so Tobias Münchmeyer von Greenpeace.

Die Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) betont die gesundheitlichen Folgen des Super-GAUs vom 26. April 1986: Etwa 700 000 damals als Liquidatoren eingesetzte Arbeiter seien heute krank, "exponierte Väter übertragen die genetischen Effekte auf ihre Nachkommen, obwohl keines der betroffenen Kinder direkt mit Strahlung in Berührung kam".

Auch im Normalbetrieb seien Kernkraftwerke eine Gesundheitsgefahr, betonen die atomkritischen Ärzte. So gebe es einen Zusammenhang von Leukämieerkrankungen bei Kleinkindern und der Nähe ihrer Wohnorte zu Kernkraftwerken.

Die Atomkraftgegner wissen die Mehrheit der Deutschen hinter sich: Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesumweltministeriums wollen 66 Prozent der Deutschen den Atomausstieg beibehalten oder sogar beschleunigen; im Jahr 2006 waren es 62 Prozent.