Das Leben am Südpol hing während der großen Eiszeiten am seidenen Faden. Nur die Weltmeister der Kälteanpassung - Kaiserpinguine und Schneesturmvögel - hätten vermutlich in lokal begrenzten Gebieten ausharren können, zeigt eine Studie deutscher und britischer Geologen. Die extreme Kälte habe viele andere Tiere zum Auswandern gen Norden gezwungen, schreiben Sven Thatje von der Universität Southampton und Kollegen in ihrer Untersuchung, die auf der Jahrestagung des US-Wissenschaftsverbands AAAS in Boston veröffentlicht wurde.

"Zu verstehen, wie sich die erstaunliche antarktische Fauna entwickelt hat und Eiszeiten bewältigte, wird uns dabei helfen, ihre Empfindlichkeit für die derzeitige Klimaerwärmung einzuschätzen", sagte Thatje. Zusammen mit Forschern vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) und vom British Antarctic Survey in Cambridge untersuchte er geologische und genetische Daten.

Es zeigte sich, dass während der extremen Kälteperioden der Dauereisgürtel wesentlich weiter nach Norden reichte als heute. Auch war die Eisschicht lückenlos und dicker. Dadurch sei die Futterzufuhr für viele Tiere zu Wasser und zu Land abgeschnitten gewesen.