Der Polarfuchs ist vom Aussterben bedroht. "Gibt es ihn überhaupt noch in unserem Land", fragten sich die Norweger. Jetzt haben sie den Beweis - auf Fotos von automatischen Kameras. Insgesamt 48 Kameras wurden in abgelegenen Gegenden aufgestellt und so eingerichtet, dass sie alle zehn Minuten ein Foto machen. Außerdem wurden an diesen Standorten spezielle Fuchs-Köder ausgelegt. Die Aktion schien zunächst vergeblich. Denn im Winter 2005 machten die Kameras zwar 200 000 Fotos, aber auf keinem Bild war ein Polarfuchs zu sehen. In diesem Winter war es nun anders. In nur zwei Wochen entstanden 130 Aufnahmen mit Fuchs.

Dieses Ergebnis lässt hoffen, denn eigentlich ist der Polarfuchs heute in Skandinavien so selten, dass das Aussterben schon als unvermeidbar galt. Hilfsaktionen sind schwierig, da der Fuchs nur selten gesichtet wird. So weiß man nicht einmal, wie viele Exemplare es eigentlich noch gibt. Die Biologen schätzen, dass im riesigen Norwegen heute nur noch 50 erwachsene Tiere leben.

Der Polarfuchs hatte vor allem den Menschen als Feind. Sein Pelz, der als Silber- oder Blaufuchs viel Geld brachte, war sehr beliebt. Sein Rückgang begann früh. Schon in den 30er-Jahren wurde sein Abschuss verboten. Dann kam ein zweiter Feind: Der normale Fuchs verbreitete sich in Skandinavien und nahm dem Polarfuchs den Lebensraum. Kjell Deras vom norwegischen Naturschutzverband sagt: "Der normale Fuchs ist eine tödliche Konkurrenz. Es sieht so aus, als habe sich die Situation verbessert, seit die verstärkte Jagd auf den Rotfuchs erlaubt wurde."