In Horrorfilmen fallen Piranha-Schwärme über Menschen her, und innerhalb kürzester Zeit sind nur noch Knochen übrig. Das geht an der Wahrheit vorbei, denn die meisten Arten der Gattung Serrasalmus fungieren in südamerikanischen Gewässern lediglich als "Gesundheitspolizei": Sie ernähren sich von kranken oder verletzten Wirbeltieren sowie von Aas, das sie mit ihrem kräftigen Gebiss in kürzester Zeit skelettieren.

Ihren schlechten Ruf verdanken die Piranhas besonders einer Art, Serrasalmus natteri. Diese mit 25 bis 30 Zentimetern nicht besonders großen, seitlich abgeplatteten Fische haben einen auffallend vorstehenden Unterkiefer mit rasiermesserscharfen Zähnen. Sie greifen im Schwarm gelegentlich auch Menschen an, sodass in einigen Gegenden Brasiliens Schutzzonen für Badende eingerichtet wurden. Angezogen werden diese Fische nämlich durch taumelnde Bewegungen, klatschende Geräusche oder starken Blutgeruch.

Aus Bild-Wissensbibliothek: "Tiere und Lebensräume" Bertelsmann Lexikon Verlag, Text: 9,95 Euro.