73 000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland neu an Darmkrebs. 28 000 sterben daran. Doch obwohl 2007 2000 mehr neue Tumore entdeckt wurden als noch 2006, starben 1000 Patienten weniger. Seit 2001 konnte die Sterblichkeitsrate sogar um 20 Prozent gesenkt werden. Diese neuen Zahlen präsentierten gestern Vertreter der Darmkrebsforschung zur Eröffnung des Darmkrebsmonats März 2008 der Felix-Burda-Stiftung. "Entwarnung geben wir jedoch nicht, wir zeigen lediglich den Trend besserer Heilungschancen durch frühere Krebserkennung", sagte Stiftungsvorstand Christa Maar. "Darmkrebs bleibt die zweithäufigste Krebstodesursache." Die Forderung: noch mehr Aufklärung, noch mehr Prävention.

Noch immer gingen viele Menschen erst zur Vorsorgeuntersuchung, wenn sie Beschwerden hätten. Dann sei es aber häufig zu spät. "Jeder, der älter ist als 55 Jahre, sollte zur Vorsorgekoloskopie gehen. Ab dann zahlen die Krankenkassen diese Untersuchung", sagte Maar. Zudem gelte es, familiär belastete Risikogruppen zu finden und zu informieren. Auch seien Männer seltener als Frauen dazu zu bewegen, sich prophylaktisch untersuchen zu lassen.

Auch der Hamburger Internist Prof. Friedrich Hagenmüller, Chefarzt der Gastroenterologie an der Asklepios-Klinik Altona, sprach sich für frühzeitige Vorsorge aus: "Asklepios Hamburg geht mit gutem Beispiel voran und bietet einen kostenlosen Stuhltest für alle 11 000 Mitarbeiter an." Dies sei ein Anfang. Für die Zukunft gelte es, immer bessere Methoden zu entwickeln, um den Darmkrebs möglichst früh zu erkennen. "Forscher arbeiten an pfiffigen Ideen. Eine davon ist, eine Sonde wie ein kleines U-Boot mit einer Kamera durch den Verdauungstrakt zu schicken", sagte Hagenmüller. "Wir hoffen, in zehn Jahren verschiedene Untersuchungsmethoden zu haben."