Wann ist eine Operation nötig? Mediziner informieren darüber in Hamburg.

Was hilft bei Arthrose? Wie macht sich Rheuma bemerkbar? Wann ist eine Operation nötig? Über Gelenkschmerzen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten informieren Hamburger Orthopäden auf dem 6. Arthrosetag (s. Extratext).

Für reibungslose Bewegung sorgen viele Gelenke: zwischen Wirbelkörpern, in Fingern, Hüfte oder Knien. Bei Gelenkbeschwerden unterscheidet man zwischen der entzündlichen Erkrankung (Arthritis), wie Rheuma oder Bechterew, und der Arthrose als Folge von Verschleiß. Die Symptome sind unterschiedlich: "Bei Arthritis leiden Patienten unter ständigen Schmerzen, auch in Ruhe, das kranke Gelenk ist überwärmt, die Entzündungswerte sind erhöht", sagt Dr. Rene Bock-Lamberlin, Chef des Hamburger Verbandes der Orthopäden, einer der Organisatoren des Arthrosetages. "Eine Arthritis kann das Gelenk langsam zerstören."

Bei der Arthrose hingegen typisch: Die Beschwerden treten bei Belastung auf, auch morgens nach dem Aufstehen oder nach Ruhepausen. Betroffen sind vor allem großen Gelenke wie Hüfte, Knie, Sprunggelenk, Schulter sowie die kleinen Gelenke in der Wirbelsäule.

In der Behandlung steht die konservative Therapie mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten an erster Stelle. Der nächste Schritt: die operative Entfernung der entzündeten Gelenkinnenhaut oder eine Radiosynophthese. "Dabei wird die Gelenkinnenhaut chemisch zerstört", erklärt Bock-Lamberlin. Ist der Gelenkknorpel zerstört und der Knochen angegriffen, ist ein Gelenkersatz erforderlich.

Bei der Arthrose versuchen Orthopäden zunächst, mit Medikamenten die Schmerzen zu lindern und durch Injektionen mit Hyaluronsäure den Schmierfilm im Gelenk zu verbessern. "Wenn die Arthrose noch nicht sehr weit fortgeschritten ist, kann man eine sogenannte Gelenktoilette durchführen. Dabei wird in einer Arthroskopie der aufgefaserte Knorpel geglättet und das Gelenk durch Spülungen von winzigen Knorpelfragmenten gesäubert", so der Orthopäde. Am Ende der Therapie steht auch bei Arthrose der Gelenkersatz.

"Das wichtigste bei Gelenkschmerz ist es, das Gelenk in Bewegung zu halten, damit es sich nicht versteift", sagt Bock-Lamberlin. Am Sonnabend werden Übungen vorgestellt.