Menschlich gesehen

"In Hamburg sind die Krankenhäuser viel besser organisiert als in Indien", sagt Prof. Nageshwar R e d d y (50) . Der Gastroenterologe ist zu Gast beim Kongress des Endo Clubs Nord, der zurzeit im CCH stattfindet. Dort stellt er eine neue Methode vor, mit der er einen entzündeten Blinddarm durch ein Endoskop, das durch den Mund in den Magen geführt wird, und einen kleinen Schnitt in der Magenwand entfernt - die sogenannte transgastrische Chirurgie (S. 36).

Zu Hause ist der Wissenschaftler im indischen Hyderabad, wo er das Asian Institute of Gastroenterology sowie die Gastroenterologie am Owaisi Medical College leitet. Sein Herz gehört ganz seiner Arbeit - von morgens um sieben bis spät in die Nacht, sechs Tage in der Woche. Und der Sonntag ist oft noch ausgefüllt mit Konferenzen. Da bleibt wenig Zeit für die Familie - seine Ehefrau, die Hautärztin ist, und die 22 Jahre alte Tochter, die bereits als Ingenieurin für Computertechnik arbeitet.

Ab und zu findet er auch noch Zeit, sich Tennis- und Cricketspiele im Fernsehen anzuschauen, beides Sportarten, die er in jungen Jahren selbst betrieben hat.

Um die transgastrische Chirurgie weltweit publik zu machen, ist Reddy viel unterwegs - in der vergangenen Woche in Berlin, jetzt in Hamburg und kommende Woche wieder in Indien. Dort steht schon der nächste Kongress an.