Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, aber nicht die gefährlichste. Im Laufe ihres Lebens erkrankt etwa jede achte bis zehnte Frau daran - rund 55 100-mal im Jahr stellen Ärzte die Diagnose Brustkrebs bei Frauen. Männer trifft sie nur sehr selten, etwa 400-mal jährlich, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Dabei sinkt die Zahl der Frauen, die an Brustkrebs sterben, seit Jahren kontinuierlich. Denn das Mammakarzinom ist heute früher diagnostizierbar und mit oft weniger belastenden Methoden behandelbar.

So muss der Tumor zwar immer entfernt werden, aber bei mehr als 70 Prozent kann brusterhaltend operiert werden. Dann müssen anschließend die Brust und der Bereich bestrahlt werden, in dem der Tumor saß. Oft, aber nicht immer, wird eine zusätzliche medikamentöse Therapie (z.B. eine Chemotherapie) eingeleitet, um eventuell noch vorhandene Krebszellen abzutöten. Diese Behandlung macht vielen Patientinnen Angst. Jedoch können die Zellgifte, die heute bei einer Chemotherapie eingesetzt werden, wesentlich schonender verabreicht werden als früher. In manchen Fällen wird auch eine Hormontherapie angesetzt. Das ist immer dann sinnvoll, wenn der Tumor durch das körpereigene Östrogen zum Wachstum angeregt wurde.

Generell gilt heute, dass die Behandlung bei jeder Patientin anders verläuft. Denn "den typischen Brustkrebs" gibt es nicht: Jede Erkrankung ist anders. Wenn der Tumor bestimmte Eigenschaften hat, kann beispielsweise Herceptin, ein Antikörper, eingesetzt werden, der das Wachstum der Tumorzellen blockiert. Herceptin ist bisher nur für die Therapie des Brustkrebses zugelassen, wenn dieser bereits Tochtergeschwülste gestreut hatte. Er soll aber in naher Zukunft auch als unterstützende frühe Behandlung bei Brustkrebs zugelassen werden. Etwa ein Drittel aller Brustkrebserkrankungen sprechen auf diese Behandlung an.