Kommentar: Medikamententests an Menschen

Der tragische Verlauf des Medikamententests in England Mitte März zeigt erneut, wie komplex der Mensch ist. Wissenschaftler hat das aufgerüttelt. Zuwenig wissen wir darüber, wie unser Immunsystem reagiert.

Um das zu ändern, muß die Forschung intensiviert werden. Hamburg steht dabei vergleichsweise gut da. Längst nicht alle deutschen Unis haben, wie die Hamburger, ein Institut für Immunologie. Zudem wird auch am Bernhard-Nocht-Institut oder am Heinrich-Pette-Institut geforscht.

Eines allerdings muß in Zukunft bei Medikamententests unbedingt gelten: Ein neuer Wirkstoff, der das Immunsystem beeinflußt, darf zunächst nur an einer Person getestet werden. Das hätte wenigstens das Leiden von fünf der sechs jungen Briten verhindert. Verzichten kann man auf diese klinischen Studien an Menschen aber nicht, will man neue Medikamente entwickeln. Denn die Ergebnisse von Tierversuchen - auch das zeigt das Beispiel von London - können nicht einfach auf den Menschen übertragen werden.