Die Genforschung ist schon 400 Jahre alt. “Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen“, verkündete schon damals der französische Philosoph François...

Die Genforschung ist schon 400 Jahre alt. "Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen", verkündete schon damals der französische Philosoph François de La Rochefoucauld. Was ein Glück, dass wir diese frohe Botschaft so kurze Zeit später wissenschaftlich bestätigen können: Die britische Forscherin Elaine Fox von der Universität Essex hat nämlich jetzt ein "Glücksgen" entdeckt .

Leider nur bei manchen Menschen. Diese Glücklichen feiern quasi mental ganzjährig Fasching. Sie verabreichen sich dauerhaft eine Überdosis des "Gute Laune"-Stoffs Serotonin. Eine "gengesteuerte Neigung" nennt die Forscherin es, dass diese Artgenossen auf der Sonnenseite stehen. Während die weniger Gesegneten irgendwo sitzen, übel gelaunt im Büro zum Beispiel.

Ratschläge wie "Jeder ist seines Glückes Schmied" (sorry, Matthias Claudius!) sind also irgendwie nicht so glücklich formuliert. Und Anleitungen zum Glücklichsein sind so erhellend wie die Tipps zur Montage beliebter schwedischer Holzregale: Man versteht nix, und am Ende kracht ohnehin alles über einem zusammen. Es steht eben schon von Geburt an fest, ob das kleine Hänschen zum Hans im Glück heranwächst.

Damit wäre auch geklärt, warum ein fröhlicher Kollege Ihnen entgegenflötet: "Du, das Glas ist immer halb voll", während Sie selbst das miese Gefühl beschleicht, dass Sie noch nicht einmal die Flasche öffnen konnten. Dann gehören Sie zu den Menschen, bei denen der Begriff Glück noch mittelhochdeutsch geprägt ist. Damals hieß es nämlich "ge-lücke" - es fehlt folglich noch etwas zur höchsten Zufriedenheit. Genauer gesagt: ein einziges Gen.

Zum Glück lassen sich die Winzlinge ja mittlerweile manipulieren. Diese kleine Nachhilfe dürfte auch die Heidelberger Schüler interessieren, die im Fach "Glück" tatsächlich Bonuspunkte fürs Abi sammeln dürfen. Auch für unglücklich Verheiratete ("Was Glück ist, weiß man erst in der Ehe. Bloß dann ist es zu spät") könnte so ein genetischer Kniff für die nötige rosarote Einfärbung der Lebenssituation sorgen.

Übrigens, finden Sie nicht auch, dass heute ein ganz fantastischer Tag ist?