Vier Ärzte gründeten 1652 die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina in Schweinfurt, um sich über medizinische Alltagsprobleme hinaus mit theoretischen Fragen zu befassen. Seit 1878 hat die älteste naturwissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt ihren Sitz in Halle (Saale), bis dahin war sie am Wohnort des Präsidenten beheimatet. Sie blieb auch nach 1945 eine gesamtdeutsche, von der DDR unabhängige Einrichtung. Zwei Drittel der Mitglieder des Senats und jeweils einer der Vizepräsidenten kamen aus dem Westen. Das war den DDR-Regierungen ein Dorn im Auge, doch sie konnten die Leopoldina nicht schließen, weil schon damals ein Drittel der Mitglieder aus nicht deutsch sprechenden Ländern kam. Heute hat die Leopoldina rund 1300 Mitglieder aus 33 Ländern. Das wichtigste Dokument im Archiv, in dem z. B. Personenakten von mehr als 6700 Mitgliedern lagern, ist die Urkunde, mit der Kaiser Leopold I. die Akademie 1687 zur Reichsakademie ernannte. 321 Jahre später ist die Leopoldina wieder Nationale Akademie.


Informationen im Internet:

www.leopoldina-halle.de