Bei seinem historischen Weltraumflug 1978 umrundete Sigmund Jähn mit seinem Team 20-mal täglich die Erde in 380 Kilometer Höhe. Zu seinen Untersuchungen zählen auch Erdbeobachtungen. Mit der Multispektralkamera MKF-6 nahmen er und seine Kollegen Fotos von den Ringstrukturen der Erde auf. Bei einer angenommenen Flughöhe von 350 Kilometern können mit der MKF-6 Geländestreifen von 225 Kilometer Breite aufgenommen werden. Solche Aufnahmen dienen der Suche nach Bodenschätzen, der Beurteilung land- und forstwirtschaftlicher Kulturen und Flächen. Sie helfen auch bei der Bestimmung des Erntezeitpunktes und bei Kartographierungen. Die MKF-6 kann mit sechs hochauflösenden Objektiven gleichzeitig je ein Foto in unterschiedlichen Spektralbereichen aufnehmen.

So können viele Details erfasst werden. Die Objektive haben die einheitliche Brennweite von 125 Millimetern. Dies gewährleistet, dass alle sechs Objektive Fotos des selben Ortes aufnehmen.

Die Kamera wurde vom volkseigenen Betrieb Carl Zeiss Jena gebaut. Die Produktionskosten beliefen sich auf 82 Millionen Mark der DDR. Die MKF-6 war damals die beste Kamera und stellt einen der technisch bedeutendsten Beiträge der DDR zur bemannten Raumfahrt dar. Heute ist sie noch vereinzelt im Einsatz. (hpib)