Der Medizin-Nobelpreisträger Dr. Richard Timothy Hunt, genannt Tim Hunt, wurde am 19. Februar 1943 in Neston bei Liverpool geboren. Seine Kindheit sei von den Erlebnissen der Nachkriegszeit geprägt, erzählt Hunt bei seinem Besuch in Hamburg. Die Hilfspakete aus den USA hätten früh seine positive Einstellung zu Amerika geweckt.

Sein Interesse an Biologie wurde durch den jungen deutschen Lehrer Gerd Sommerhoff geweckt. Seitdem sei ihm klar gewesen, daß er Biologe werden wollte - allerdings liebte er auch die Chemie. 1961 begann Hunt, am Clare College in Cambridge Naturwissenschaften zu studieren, um Biochemiker zu werden.

Seine wissenschaftliche Karriere startete der Nobelpreisträger 1964 im Department of Biochemistry der Uni Cambridge. Im Labor von Asher Korner forschte Hunt über DNA, RNA und Proteinsynthese. Längere Zeit untersuchte er, wie das Hämoglobinmolekül entsteht.

Als Postdoc arbeitete er unter anderem am Albert Einstein College of Medicine in New York. Seit 1990 liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit auf der Krebsforschung.

2001 erhielt der Biochemiker gemeinsam mit dem britischen Mediziner Paul Nurse und dem US-Biochemiker und Krebsforscher Leland H. Hartwell den Nobelpreis für Medizin. Die Laureaten hätten Schlüsselmoleküle entdeckt, die den Zellzyklus in menschlichen, tierischen und pflanzlichen Zellen kontrollierten, so das Nobel-Komitee. Sie hätten mit ihren bahnbrechenden Arbeiten dazu beigetragen, die Steuerung der Zellteilung, den Zellzyklus, zu verstehen.

Das sei ein Schlüssel, um Fehlsteuerungen, zum Beispiel bei Krebs, zu begreifen. "Als ich meinen Freunden von meiner Entdeckung, die ich am 2. Juli 1982 machte, erzählte, sahen sie mich an, als ob ich verrückt sei. Es erschien allen viel zu einfach", erinnert sich Tim Hunt, der binnen der folgenden zehn Jahre seine Theorie mit weiteren Versuchen schließlich beweisen konnte.