Menschlich gesehen

Er spielt gerne Squash, macht Karate, rast mit dem Snowboard den Berg runter und mit dem Surfbrett übers Meer. Aber vor allem sucht Norbert C h r i s t l i e b am Himmel nach Sternen.

Der 39 Jahre alte Hamburger Astronom hat - gemeinsam mit Kollegen aus Bamberg - gerade einen ungewöhnlich schnellen Stern entdeckt. Er rast mit 2,6 Millionen Kilometern pro Stunde durchs All .

Zur Astronomie ist Christlieb durch Zufall erst während seines Physikstudiums an der Uni Hamburg gekommen. Er arbeitete an einer Studie über Wissenschaftsgeschichte mit - und blieb bei den spannenden Erkenntnissen über die Sternenwelt hängen. Nach dem Diplom 1995 arbeitete er bei der europäischen Südsternwarte in Chile und seit 2000 an der Sternwarte Bergedorf.

Meist findet die Arbeit des Astrophysikers mittlerweile am Computer statt - doch nächste Woche fliegt er wieder nach Chile - und sucht mit dem Teleskop nach seinem großen Traum: "Ich möchte einen Stern der ersten Generation finden, der nur aus dem Gas des Urknalls besteht."

Doch den Erfolg wird er wohl nicht mehr in Bergedorf feiern: Im Januar zieht der sportliche Sternensucher mit seiner Freundin Monika (sie ist Ärztin) von Eimsbüttel nach Upsala - und wird Astronom der königlich schwedischen Akademie der Wissenschaft.