Tiefster Winter im Eislabor des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven: Bei minus 20 Grad kriecht die Kälte sekundenschnell durch die Kleidung. Die...

Tiefster Winter im Eislabor des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven: Bei minus 20 Grad kriecht die Kälte sekundenschnell durch die Kleidung. Die widrigen Arbeitsbedingungen sind nötig, um einen wissenschaftlichen Schatz zu hüten: Eisbohrkerne aus Grönland und der Antarktis, mit denen die Polarforscher das Klima rekonstruieren. "Unsere Klimadaten reichen eine Million Jahre zurück", sagt Laborleiter Dr. Sepp Kipfstuhl. "Entsprechend altes Eis erreichten wir bei gut 3000 Kilometer tiefen Bohrungen." Die im Uraltschnee eingeschlossene Luft hat die Spurengas-Gehalte der Atmosphäre damals eingefangen. Kipfstuhl: "In keiner Eisprobe fanden wir Kohlendioxidgehalte, die an den heutigen Wert von gut 380 ppm (parts per million) heranreichten. Generell sind die Konzentrationen in Warmzeiten hoch; sie lagen aber nie über 280 ppm."