Kaum gelandet, hat der Marsrover “Curiosity“ schon ein Feuerwerk von Daten zur Erde geschickt. Darunter sind Fotos in hoher Auflösung, ein Video - und auch das erste Farbfoto. Nur eine Antenne macht Probleme.

Pasadena. Der auf dem Mars gelandete Nasa-Roboter „Curiosity“ hat am Dienstag ein erstes Farbbild zurück auf die Erde geschickt. Die Aufnahme zeigte eine steinige Landschaft und im Hintergrund den Rand des Gale-Kraters, in dem die Sonde nach fast neunmonatiger Reise am Montag wohlbehalten aufgesetzt hatte. Auch ein kurzes Video vom Sinkflug durch die Atmosphäre des Roten Planeten erreichte in geringer Auflösung die Bodenstation im kalifornischen Pasadena. Die mit einer Kamera an einem Roboterarm gefertigten Aufnahmen waren wegen des bei der Landung aufgewirbelten Staubes etwas undeutlich. Die Nasa erwartet in den kommenden Tagen aber noch wesentlich bessere und schärfere Bilder.

+++ "Curiosity" auf dem Mars - Hallo, ist hier jemand? +++

+++ Rover "Curiosity" richtet sich auf dem Mars ein +++

Auf dem Bild ist eine rötlich-braune Landschaft mit Hügeln im Hintergrund zu erkennen. „Das ist das erste Farbfoto von der Gegend, in der wir gelandet sind“, sagte Ken Edgett, der mit seinem Unternehmen Kameras für die Marsmission konstruiert hat, bei einer Pressekonferenz der US-Raumfahrtbehörde Nasa am Dienstag im kalifornischen Pasadena. „Es ist wirklich sehr aufregend.“ Die Qualität der Aufnahme ist allerdings nicht optimal, da die Kamera noch von einer durchsichtigen Schutzhülle bedeckt wird.

Zuvor hatte „Curiosity“ bereits zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos und die Teile eines Videos vom Landeanflug gesendet. Nasa-Experten setzten aus den Sequenzen einen Film zusammen, dessen Qualität allerdings noch recht niedrig ist. In einigen Tagen erwarten sie ein Video in höherer Qualität. Auf den Fotos in teilweise hoher Auflösung ist ein mehrere Kilometer entfernter Berg zu erkennen, zu dem „Curiosity“ (Neugier) innerhalb des nächsten Jahres rollen soll. Der Berg sei mehr als 5000 Meter hoch.

Außerdem zeigen die Bilder den Marsboden an der Landestelle. „Wir erkennen, dass es dort sehr flach ist und viele kleine Kiesel herumliegen“, sagte die Nasa-Wissenschaftlerin Joy Crisp. „Weder vor noch hinter dem Rover sehen wir irgendwelche Hindernisse, die ein Problem bei der Fahrt darstellen könnten.“

Der Rover hat inzwischen eine Antenne ausgefahren, die die Kommunikation mit der Erde erleichtern soll. Sie zeige aber noch nicht genau in die korrekte Richtung, sagte Nasa-Manager Mike Watkins. „Das müssen wir jetzt korrigieren.“ Insgesamt sei der Rover nach einem neuen „arbeitsreichen Tag“ aber weiter in bester Verfassung. Erste Forschungsarbeiten wird „Curiosity“ erst in mehr als einer Woche starten können. Bis der Rover mit einem Bohrer Bodenproben entnimmt, kann es noch bis zu einem Monat dauern. Auch losrollen wird er der Nasa zufolge frühestens in ein paar Wochen.

Die Tageszeit, in der „Curiosity“ Fotos von der Umgebung aufnehmen kann, verschiebt sich im Vergleich zur Erde von Tag zu Tag. Da sich der Mars etwas langsamer um seine eigene Achse dreht als unser Heimatplanet, dauert ein Marstag mehr als eine halbe Stunde länger als ein Erdentag. Insgesamt benötigt unser Nachbarplanet etwa 24 Stunden und 37 Minuten für eine Umdrehung. „Curiosity“ war am Montag nach mehr als acht Monaten Flug auf dem Mars gelandet. Es ist die bisher teuerste und technisch ausgefeilteste Mission zur Erkundung des Roten Planeten. (dapd/dpa)