“Curiosity“ ist erfolgreich auf dem Mars gelandet. In den kommenden zwei Jahren erkundet der Rover die Lebensbedingungen auf dem roten Planeten.

Washington/Kiel. Mit einem höchstkomplizierten Manöver ist das unbemannte Roboterfahrzeug "Curiosity“ sanft auf dem Mars gelandet. Bei dem sehr komplizierten Landemanöver des Erkundungsfahrzeugs hätte vieles schief gehen können. Entsprechend brach im Kontrollzentrum der US-Raumfahrtbehörde Nasa im kalifornischen Pasadena am Montag minutenlanger Jubel der Erleichterung aus. Auch bei der Europäischen Raumfahrtagentur Esa in Darmstadt und an der mit einem Strahlenmessgerät beteiligten Universität Kiel gab es viel Beifall und strahlende Raumfahrt-Experten.

"Wenn man sich vorstellt, was alles hätte schiefgehen können, dann fällt einem schon ein gewaltiger Stein vom Herzen“, sagte der deutsche Astronaut und Esa-Direktor für Bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb, Thomas Reiter, in Darmstadt. "Curiosity“ soll auf dem Mars zwei Jahre lang nach Spuren von Leben suchen. Es ist die teuerste und technisch ausgefeilteste Mission, die je zum Roten Planeten geschickt worden ist.

"Jetzt haben sie einen funkelnagelneuen Wagen da oben stehen, ganz so, als hätten sie ihn gerade beim Autohändler gekauft“, meinte Michel Denis von der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Die Esa hatte die Landung mit Hilfe der Sonde "Mars Express“ überwacht. "Curiosity“ hat mit rund 900 Kilogramm das Gewicht eines älteren Kleinwagens.

Nur wenige Minuten nach der Landung erreichten erste von "Curiosity“ auf dem Mars geknipste Fotos die Erde. Auf den sehr gering aufgelösten Bildern, die die Nasa verbreitete, ist der Horizont des Planeten zu sehen und viel Staub, den der Rover bei seiner Landung aufgewirbelt hat.

Freude bei Obama und Kieler Wissenschaftlern

US-Präsident Barack lobte die Landung als eine "beispiellose Technologie-Leistung“. "Heute haben die USA auf dem Mars Geschichte geschrieben“, sagte Obama am Montag in Washington einer Mitteilung zufolge. Die Landung des Roboterfahrzeugs werde in der Zukunft als "Argument des Nationalstolzes“ dienen. "Der heutige Erfolg erinnert uns daran, dass unsere Vormachtstellung - sowohl im All, als auch auf der Erde - davon abhängt, dass wir klug in Innovation, Technologie und Grundlagenforschung investieren, die schon immer dafür gesorgt haben, dass unsere Wirtschaft von der Welt beneidet wurde.“ Er warte gespannt auf die Ergebnisse, die "Curiosity“ liefern werde.

Auch in Kiel herrschte Riesenfreude über die erfolgreiche Landung des Roboterfahrzeugs: Fast 500 Zuschauer - Wissenschaftler, Studenten und viele Interessierte aus der Bevölkerung - verfolgten die Live-Übertragung von der spektakulären Mission aus dem Nasa-Zentrum am Montagmorgen im vollbesetzten Hörsaal des Physikzentrums der Universität.

+++++Wetter spielt "Curiosity"-Landung auf dem Mars in die Karten+++++

Mit einem Gerät zur Messung von Strahlen sind Forscher aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt an der historischen Mission beteiligt . Die Landung der "Curiosity“, ein mit Hightech vollgepacktes fahrendes Labor, quittierten sie mit großem Beifall. Die Kieler Uni habe nun eine Außenstelle auf dem Mars, freute sich der Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Wolfgang J. Duschl.

Mit Material von dpa und dapd