Am Montag soll der Nasa-Rover auf dem roten Planeten landen. Ein von Kieler Forschern entwickeltes Gerät misst kosmische Strahlungen.

Kiel. Von der Förde auf den Mars: Bei der Mars-Landung des Weltraumfahrzeugs „Curiosity“ am kommenden Montag ist auch deutsche Technik mit an Bord. Forscher der Universität Kiel und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben ein Gerät zur Strahlenmessung entwickelt – auch mit Blick auf mögliche menschliche Missionen zum Mars. „Das Besondere ist, dass man mit diesem Gerät das komplette Strahlenspektrum messen kann“, erläuterte der Kieler Wissenschaftler Jan Köhler der Nachrichtenagentur dpa. „Wir können so zum Beispiel herausfinden, ob die Strahlung auf dem Mars und auch beim Flug durchs All dorthin für einen Astronauten gefährlich wäre.“ Zudem könnten die Erkenntnisse Hinweise über mögliches Leben auf dem Planeten geben.

+++++Die Spannung wächst: Nasa-Rover "Curiosity" kurz vor der Landung+++++

„Auf der Erde sind wir vor kosmischer Strahlung durch ein Magnetfeld und die Atmosphäre geschützt. Aber wie sieht es mit der Strahlung auf dem Mars aus?“ Der Kieler Strahlenmesser ist Köhler zufolge das einzige Gerät an Bord der „Curiosity“, das schon während der rund achtmonatigen Reise durchs All eingeschaltet war. „Wir konnten damit schon einige kosmische Strahlung und Teilchenstürme von der Sonne messen.“ Kosmische Strahlung gibt es dauerhaft im Weltraum. Teilchenstürme entstehen durch Eruptionen auf der Sonnenoberfläche. Auf der Marsoberfläche werden mit dem Kieler Gerät zum ersten Mal Strahlungswerte gemessen.

Die Entwicklung des „Radiation Assessment Detector“ (Rad) dauerte Köhler zufolge in der Kernzeit rund sechs Jahre. Daran beteiligt war auch Southwest Research Institute (SwRI) im US-Bundesstaat Colorado. Die Gesamtsumme für das Kieler Projekt liegt nach Angaben der Universität bei rund 1,3 Millionen Euro. „Eine besondere Herausforderung war, den Strahlenmesser möglichst klein zu bauen. Er ist nur ungefähr so groß wie eine Kaffeekanne und wiegt rund 1,5 Kilogramm“, erzählt Köhler. Das Marsfahrzeug „Curiosity“ habe etwa die Größe eines VW-Käfers und wiege rund 900 Kilogramm. (dpa)