Berlin. 2,8 Milliarden Becherlanden im Abfall. Es gibt Alternativen. Für die Umwelt ist die Liebe zum schnellen Kaffee eine große Belastung.

Siebenmal rund um die Erde. So lang wäre die Strecke der in Deutschland jährlich verbrauchten Einwegbecher, würde man sie aufeinanderstapeln. 2,8 Milliarden dieser Becher werden jedes Jahr in Deutschland verbraucht, die meisten von ihnen für den Kaffee auf die Hand.

Für die Umwelt ist die Liebe zum schnellen Kaffee eine große Belastung. Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) werden allein für die Herstellung der Becher jährlich 43.000 Bäume gefällt. 11.000 Tonnen Kunststoff und 1,5 Milliarden Liter Wasser werden verbraucht. Die DUH hat aus diesem Grund das Pilotprojekt „Becherheld – Mehrweg to go“ gestartet. Es soll Lösungen anbieten, um den Verbrauch zu verringern. Die Umweltschützer schlagen sogar eine Abgabe in Höhe von 20 Cent für die Wegwerfbecher vor. Doch es gibt auch immer hübschere Mehrweglösungen – neben dem klassischen Thermobecher. Denn der Kaffee für unterwegs ist längst auch ein Lifestyleprodukt geworden.

Die häufigste Alternative zum Wegwerfbecher ist der Becher aus Glas oder Porzellan, den man zu Hause einfach ausspülen und wiederverwenden kann. Ihn gibt es in allen erdenklichen Formen und Farben. Wer dabei Wert auf Nachhaltigkeit legt, könnte sich die Firma „KeepCup“ näher ansehen. Das australische Unternehmen stellt recyclebare Mehrwegbecher aus buntem Kunststoff her, das frei ist von der Chemikalie Bisphenol A, die im Verdacht steht, unfruchtbar zu machen.

Vier junge Leute aus den USA haben den Becher gleich ganz weggelassen und einfach ein wiederverwendbares Mundstück entworfen, das auf handelsübliche Einmachgläser in unterschiedlichen Größen passt. Die Mundstücke von „Cuppow“ sind nach Herstellerangaben zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff. Und damit die Finger um das Glas nicht zu heiß werden, bietet Cuppow auch ein kleines Mäntelchen aus Filz für das Glas an.

Mittlerweile bieten auch große Café-Ketten wie Starbucks ein Mehrwegsystem an. Der Kunde bringt seinen Becher mit und lässt ihn einfach vor Ort auffüllen.