Stuttgart. Laut einer Modellrechnung zum Stadtklima verbessert die Kombination von hellen Fassaden und Ahornbäumen das Stadklima am besten.

Eine Kombination von hellen Fassaden und Ahornbäumen könnte nach Erkenntnissen von Klimaforschern einem Hitzestau im Stuttgarter Kessel am besten entgegenwirken. Das zeigen Modellrechnungen von Wissenschaftlern am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zum Stuttgarter Stadtklima. Baden-Württembergs Landeshauptstadt sei ausgewählt worden, weil sie aufgrund ihrer klimatisch ungünstigen Lage für solche Berechnungen besonders interessant sei, erläuterte Joachim Fallmann vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung am KIT.

Wie traditionell in Südeuropa praktiziert, können helle Gebäude für ein kühleres Stadtklima sorgen. „Je heller die Gebäude und Oberflächen in einer Stadt sind, desto geringer ist die Aufheizung, weil kurzwellige Strahlung reflektiert wird und das Material nicht erwärmen kann. Typisch graue Häuser sind dagegen regelrechte Wärmefänger“, sagte Fallmann.

Allerdings kommt die Stadtluft bei kühleren Temperaturen weniger stark in Bewegung, sodass sich Feinstaub und Schadstoffe wie Stickoxide näher am Boden halten und stärker konzen­triert sind. Dieser negative Effekt könnte durch mehr Grün ausgeglichen werden. Dabei eigneten sich nach Aussagen der Forscher Pappeln, Eichen und Platanen wegen ihrer starken Pollenproduktion weniger gut zur Verbesserung der Luftqualität als Ahorn.

Jetzt wollen die Wissenschaftler ihr Simulationsmodell weiter verfeinern. Das Institut arbeitet dabei mit dem Stuttgarter Amt für Umweltschutz zusammen, das die Forschungsergebnisse dann in der Stadtplanung berücksichtigen könnte. In Zusammenarbeit mit dem Institute of Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam soll auch das Stadtklima in Berlin in den Blick genommen werden.