Beim Autismus unterscheidet man den frühkindlichen Autismus vom Asperger-Syndrom (AS). Beim frühkindlichen Autismus werden Mitmenschen kaum oder nicht wahrgenommen. Das Kind läuft, bevor es spricht, seine Sprachentwicklung ist gehemmt, die Intelligenz unterdurchschnittlich. Menschen mit AS nehmen Mitmenschen wahr, empfinden sie jedoch oft als störend. Das Kind spricht, bevor es läuft. Asperger-Betroffene sind durchschnittlich bis hochintelligent.

Menschen mit AS haben oft ausgeprägte Spezialinteressen. Sie können soziale Abläufe (etwa Folgen vom eigenen Verhalten) schwer verstehen. Viele meiden den Blickkontakt, haben kaum Beziehungen zu Gleichaltrigen. Sie zeigen keine angemessene Reaktionen auf die Emotionen anderer Menschen, können Freude, Interessen oder Tätigkeiten mit anderen schwer teilen.

Die Betroffenen sind oft darauf fixiert, ihre Umgebung und Tagesabläufe möglichst gleichbleibend zu gestalten. Plötzliche Veränderungen können sie überfordern. Oftmals sind sie weniger empfindlich gegenüber Schmerzen. Oder sie reagieren überempfindlich auf Berührungen oder Geräusche.

Im Gespräch geben sie unpassende Kommentare ab. Sie sprechen ohne Rücksicht auf die Reaktion anderer. Oftmals haben AS-Betroffene einen großen Wortschatz mit zum Teil altersuntypischen und originellen Wortschöpfungen.

Inselbegabungen sind typisch. Dazu gehören: ein gutes visuell-räumliches Vorstellungsvermögen (Puzzle, Luftbilder), beeindruckende Gedächtnisleistungen (ein auswendig gelerntes Kursbuch der Deutschen Bahn o.ä.), musikalische Fähigkeiten (Komponieren, Musizieren, absolutes Gehör).

Der Name Asperger-Syndrom geht auf den österreichischen Kinderarzt Hans Asperger zurück, der das Syndrom im Jahr 1944 erstmals beschrieb.