Vergorene Früchte machen Vögel nicht betrunken. Bei Eis und Schnee fressen sie auch gefrorene Beeren, denn im Winter ist das Angebot knapp.

Hamburg. Wenn Vögel im Winter vergorene Früchte picken, nehmen sie auch Alkohol zu sich. Doch der „Obstler“ macht sie nicht betrunken, denn ihre Leber baut den Alkohol schnell ab, wie die Deutsche Wildtier Stiftung am Dienstag in Hamburg mitteilte. „Die Vogel-Leber arbeitet effizienter als die des Menschen“, sagte Pressesprecherin Eva Goris.

Vögel würden auch hartgefrorene Beeren fressen, ohne Schaden zu nehmen. Heimische Gartenpflanzen bieten laut Wildtierstiftung auch bei Eis und Schnee Nahrung. Vogelfreunde können die Tiere bei der Nahrungssuche unterstützen, indem sie klein geschnittene Apfel- und Birnenstückchen anbieten.

Für Früchtefresser ist das Nahrungsangebot im Winter besonders knapp. Sogenannte Weichfresser wie Amseln, Singdrosseln, Gimpel und Rotkehlchen schätzen Vogelbeeren, Schlehen und die Früchte von Weißdorn und Hagebutte, die noch an den Sträuchern hängen.

Körnerfresser wie Buch- und Bergfinken, Grünlinge, Kernbeißer und Spatzen brauchen bei eisigen Temperaturen vor allem Fett, um gut durch den Winter zu kommen. Für sie bestehe ausgewogenes Futter aus aufgeschlossenen Weizen- und Haferflocken, angereichert mit Nüssen, Sonnenblumenkernen und anderen Sämereien, sagte Goris. Absolut tabu bei der Vogelfütterung seien Abfälle und Speisereste. „Gewürze und Salz sind Gift für kleine Flieger.“