Wenn es so richtig kalt wird, suchen Tiere vermehrt die Nähe zu ihren Artgenossen. Sie rücken zusammen, um sich gegenseitig warm zu halten.

Hamburg. Gegen frostige Minusgrade hilft manchmal nur eins: Kuscheln. Diese Strategie sei auch im Tierreich weit verbreitet, teilte die Deutsche Wildtier Stiftung am Dienstag in Hamburg mit. Selbst Einzelgänger unter den Vögeln wie der Gartenbaumläufer rücken zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Sie bilden Schlafgemeinschaften und trotzen in Gruppen eng aneinander gekuschelt der Kälte, sagte Sprecherin Eva Goris.

Damit alle davon profitieren können, werden regelmäßig die Plätze getauscht: Jeder rückt einmal in die warme Mitte. Dieses Phänomen sei auch bei Zaunkönigen und den Wintergoldhähnchen beobachtet, den kleinsten heimischen Singvögeln. Die Überlebensstrategie „Kuscheln“ sei deshalb so wichtig, weil ein etwa meisengroßer Vogel in einer einzigen Winternacht bis zu zehn Prozent seines Körpergewichts verlieren kann.

„Die Vögel müssen viel Energie verbrauchen, um die Körpertemperatur zu halten“, sagte Goris. Der Gewichtsverlust müsse tagsüber durch Fressen schnell wieder ausgeglichen werden, damit die kleinen Vögel die nächste Nacht überleben. Deshalb sei das Füttern von Vögeln eine willkommene Hilfe.

Auch Bienen nutzen die Kuschel-Strategie: Sie bilden bei Frost mit ihren Körpern eine Art Kugel, in deren Mitte die Königin bei mindestens 25 Grad in der Wärme hockt. Am äußeren Rand der sogenannten Wintertraube erzeugen die Bienen Wärme durch das Vibrieren mit ihrer Muskulatur.

Selbst Säugetiere wie Fledermäuse und Wildschweine „rotten“ sich zusammen. Während die Wildschweine in ihrem Kessel eng zusammenliegen, verschlafen Fledermäuse dicht gedrängt die kalte Jahreszeit und hängen mit ihren Körpern von der Decke ihrer Winterquartiere in Höhlen oder Gewölben. Sie haben ihren Stoffwechsel heruntergefahren, um Energie zu sparen.