Der A310-MRTT ist erst der Anfang im Engagement von Airbus auf dem bislang vom US-Konkurrenten Boeing beherrschten Markt: Derzeit entwickelt Airbus für 80 Millionen Euro ein vor allem bei Amerikanern eingesetztes Betankungssystem - den so genannten Boom. Das ist eine 17 Meter lange Teleskopstange, die aus dem Tankflugzeug ausgefahren wird und sich in den zu betankenden Jet einhakt.

Vorteil der Methode, mit der auch der A310-MRTT ab 2005 zusätzlich ausgerüstet werden soll: Man kann eine weitere Zapfsäule am Heck anbringen, wo für die Schläuche zu große Turbulenzen entstehen.

Um mit Tankern auch Großbritannien und die USA beliefern zu können, arbeiten der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und seine Tochter Airbus an zwei weiteren Modellen: Als Nächstes soll ein Großraumjet vom Typ A330-200 zum Tanker ausgerüstet werden. Er soll nach einer Reise von 2000 Kilometern seinen "Kunden" noch 65 Tonnen Sprit zur Verfügung stellen können. Insgesamt hat der A330-MRTT eine Tankkapazität von 140 000 Liter Kerosin. Auch der Militärtransporter A400-M soll als Tanker ausgestattet werden. Mit der Propellermaschine soll es sogar möglich sein, Hubschrauber in der Luft zu betanken.

Insgesamt gibt es weltweit 600 Tankflugzeuge. Airbus-Chef und EADS-Vorstand Gustav Humbert rechnet damit, dass in den nächsten 15 bis 20 Jahren 550 dieser teilweise überalterten Tanker ersetzt werden. "Wir wollen auch in diesem Bereich 50 Prozent Marktanteil erreichen", sagt Humbert.