Seit elf Jahren lässt sie eine unangenehme Krankheit nicht los: der Morbus Crohn, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. "Die ersten Symptome waren Bauschschmerzen und Verdauungsprobleme. Hinzu kam ein deutlicher Leistungsabfall während meines Medizinstudiums", erklärt Karin Wirtz (32). Es folgten Erbrechen und Krämpfe. Heute sieht sie die Krankheit nüchterner, sie spricht als Medizinerin mit Doktortitel. Damals als 21-Jährige gerade am Anfang ihres Studiums in Köln, musste sie auf vieles verzichten. Ihr Vater hatte bereits eine Vorahnung, sagt sie. Er ist selbst Mediziner und riet ihr zu Untersuchungen und einer Darmspiegelung. Ausgerechnet im USA-Urlaub kam es zur Darmperforation, einem Durchbruch des Darms. "Die folgenden vier Jahre waren ein dauerndes Auf und Ab", sagt sie. Trotzdem beendete sie das Medizinstudium und zog mit ihrem Freund nach Hamburg. In einer Drogenberatungsstelle in St. Georg berät, untersucht und behandelt sie Jugendliche. "Gerade weil ich selbst Ärztin bin, kann ich sagen: Es ist absolut notwendig, den richtigen Spezialisten aufzusuchen." In Köln habe sie anfangs schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht. "Aber hier im Israelitischen Krankenhaus fühl ich mich wohl. Ich kann den Leuten vertrauen." Seit drei Jahren ist Wirtz hier häufig Patientin. Zur Geburt ihrer Tochter vor zweieinhalb Jahren setzte sie alle Medikamente ab. Nach wie vor sind oft Darmspiegelungen notwendig, bei denen Engstellen im Darm aufgeweitet werden. Jetzt ist Wirtz erneut schwanger. Vergangenen Freitag musste sie wieder ins Krankenhaus. "In der Nacht musste ich mich übergeben und hatte Krämpfe." Doch sie hatte Glück: Eine OP war nicht nötig. "Morgen werde ich entlassen, da freue ich mich schon auf meine kleine Julia. Und wenn alles gut läuft, fliege ich am Donnerstag in den Urlaub."