Eine Zeitung muss Stadtgespräch sein. Nicht nur einmal im Jahr, sondern immer wieder neu.

Wer in der legendären weißen Hochzeitskutsche vom Abendblatt zur Trauung gefahren wurde, hat das nie vergessen. Wildfremde Menschen standen an Hamburgs Straßen Spalier, um dem sympathischen Spektakel zuzuschauen. Beworben haben sich fast immer so viele Heiratskandidaten, dass das Los entscheiden musste, wer diesen Hauch Märchenhochzeit genießen durfte.

Herr Lombard, der in der Stadt einmal pro Woche einen 100-Mark-Schein verschenkte, ist heute noch in den Erinnerungen der Älteren präsent. Vielleicht waren sie dabei im heftigen Gedrängel, das diese Abendblatt-Aktion auslöste? Und die kühnen Seifenkisten-Piloten von einst verwahren sicher noch ihre Urkunden, die sie vom Abendblatt überreicht bekamen.

Zeitungen gab es schon einige, als das Hamburger Abendblatt an den Start ging. Aber keine andere sorgte von Anfang an so konsequent dafür, dass ihre Leser übers Lesen hinaus mit der Zeitung in Verbindung kommen konnten. Über diese Aktionen wurde geredet, zu Hause, am Arbeitsplatz, am Stammtisch.

Die Aktion "Bürgermeister für einen Tag" sammelte Vorschläge der Leser für alles, was man in Hamburg verbessern könnte. 1949 ein heißes Thema mit großer Beteiligung. 1952 schickte das Abendblatt Brieftauben auf den Weg zu den Olympischen Spielen nach Helsinki, fragte im selben Jahr "Wer feiert das schönste Kleingartenfest?", schenkte Geschäftsstellen-Besuchern einen vergoldeten Glückspfennig. Zeichnete 1954 mit der im Wort "Zebrastreifen" unsterblich gewordenen "Aktion Zebra" rücksichtsvolle Autofahrer aus.

Für eine Pantoffelaktion zum Nikolaustag wurden 1958 bis 1963 Pantoffel versteckt, die die Finder gegen zwei Weihnachtspakete eintauschen konnten, eines davon zur Weitergabe an bedürftige Mitmenschen bestimmt.

1959 bis 1982 wurde die "Glücksfamilie des Monats" gesucht - eine Abendblatt-Aktion, die der Schriftsteller Siegfried Lenz 1968 in seiner gleichnamigen Novelle verewigte.

"Den Lesern wohltun", hatte Axel Springer dem Abendblatt als Leitspruch mitgegeben. Und die Leser, die sich von Aktionen ihrer Zeitung zum Mitmachen anregen ließen, hatten etwas davon: spannende Entdeckungen in der Stadt und vielleicht einen der Gewinne des großen Sommerrätsels. Oder Gewissheit über Herkunft und Wert einer Antiquität, die Sotheby's für Abendblatt-Leser kostenlos geschätzt hat.

Informationen aus erster Experten-Hand und anregende Diskussionen beim Schul- oder Gesundheitsforum, ein Autogramm von US-Künstler James Rizzi, der das Abendblatt in ein Kunstwerk verwandelte.

Das Gemeinschaftserlebnis beim Public Viewing der Fußball-WM-Spiele 2006, die große Ausstellung "Seewärts" mit Schätzen aus der Sammlung von Peter Tamm (heute im Maritimen Museum Hamburg), die 136 000 Besucher gesehen haben. Unzählige Ticket-Verlosungen bei Hamburg LIVE. Oder das vielhundertfach servierte Hamburg-LIVE-Menü, das Sie zu moderatem Preis in die besten Restaurants der Stadt bringt.

Die Aktionen unserer Zeitung bringen immer wieder die große Leserfamilie zusammen. Und in der weiß jeder: "Das Abendblatt ist mehr als eine Zeitung."