Im A3 Sportback sitzen die Insassen auch auf der Hinterbank bequem. Das Modell ist ab Mitte Februar 2013 lieferbar.

Mit dem Zweiten sieht man nicht nur angeblich besser, sondern hat auch beim Fahren mehr Freude. Zumindest, wenn es um den Audi A3 geht. Denn als zweite Karosserievariante ihres kompakten Erfolgsmodells bringen die Bayern jetzt den Sportback auf den Weg. Ab Mitte Februar lieferbar und bei voller Verfügbarkeit aller Motoren mindestens 22 500 Euro teuer, bietet er nicht nur zwei zusätzliche Türen für die Hinterbänkler. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten hat Audi bei der Gelegenheit auch noch den Radstand und die Karosserie verlängert. Bis dato nur ein Auto für Singles und Pärchen mit gelegentlichen Mitfahrern, wird der A3 so zum noblen Freund der wohlhabenden Kleinfamilie.

Es sind zwar nur 35 Millimeter zwischen den Achsen und 70 zwischen den Stoßstangen, und die 15 Liter mehr Kofferraum kann man getrost ignorieren, weil schon der Dreitürer mit seinen 365 Litern nicht schlecht ist. Doch im Fond macht die kleine Streckkur tatsächlich einen großen Unterschied: Man sitzt im Sportback hinten auch einfach deutlich besser. Mit mehr Freiraum für Knie und Kopf ist der Rücksitz keine Strafbank mehr und taugt endlich auch für Erwachsene. Dass man dafür bei Audi 900 Euro mehr bezahlt, ist vollkommen in Ordnung. Konzernmutter VW nimmt schließlich beim Golf für den Fünftürer den gleichen Aufpreis - und spart sich den zusätzlichen Radstand.

Während die Hinterbänkler also ganz genau spüren, ob sie in einem normalen A3 oder einem Sportback sitzen, merkt der Fahrer keinen Unterschied. Denn wo gewöhnliche Kombis bisweilen ein wenig träger und nicht ganz so handlich sind, fährt der Sportback so dynamisch um die Kurven, wie es sein Name erwarten lässt. Mit längerem Radstand und breiter Spur als in der ersten Generation insgesamt deutlich ruhiger und gelassener, aber mit 90 Kilo weniger auf den Hüften und einer Charakterregelung auf Knopfdruck gerne auch mal etwas bissiger abgestimmt, treibt der Ingolstädter mit jedem Kilometer Landstraße die Mundwinkel nach oben. Doch sobald man sich ein wenig zurücknimmt, im Drive Select-Menü auf "Comfort" wechselt und zum Beispiel auf die Autobahn einbiegt, wird der A3 zum gemütlichen Kilometerfresser mit beinahe blutdrucksenkender Wirkung.

Zum Start gibt es den Fünftürer nur mit drei Benzin- und zwei Dieselmotoren, die das schmale Band von 105 bis 180 PS abdecken. Damit schafft der schnellste Sportback 232 km/h, und der sparsamste ist laut Werk mit 3,8 Litern Diesel zufrieden. Doch Audi hat schon angekündigt, dass es munter weitergehen wird.

Zur Preiskorrektur gibt es noch einen bei der ersten Testfahrt gar nicht so lahmen Basis-Benziner mit 105 PS, für sparsame Sportler kommt ein Top-Diesel mit 184 PS, für grüne Knauser wird es einen 110 PS starken Erdgas-Turbo geben, mit dem der CO2-Ausstoß unter 100 g/km sinkt. Und natürlich hat Audi auch ein paar echte Muskel-Modelle in der Pipeline: Der S3 mit 300 PS ist bereits angekündigt und der RS3 mit einem über 350 PS starken Fünfzylinder-Turbo nur noch eine Frage der Zeit.

Weil schon zwei von drei Kunden einen Sportback gekauft haben, könnte Audi die Hände in den Schoß legen. Doch haben die Bayern mit dem A3 noch mehr vor. Deshalb wird es ihn nicht nur auch wieder als Cabrio geben. Zum ersten Mal bringen die Herren der Ringe auch eine kleine Limousine. Und als wäre das nicht genug, steht obendrein ein A3 e-Tron mit Plug-In-Hybrid auf der Liste. Denn auch wenn man mit dem Zweiten besser fährt, kann ein bisschen Nachwuchs ja nicht schaden.