Zur Wahl stehen zwei Benziner mit 120 und 178 PS Leistung. Die Preisliste beginnt bei 22 500 Euro.

Villach. Auch wenn am Straßenrand noch da und dort der Schnee liegt und die Ohren in der Kälte glühen, beginnt bei BMW mit dem neuen Mini Cabrio schon mal die Freiluft-Saison. Gleitet auf Knopfdruck das Verdeck erst bis zur Mitte auf und dann mit einem Surren komplett nach hinten, bekommt man unweigerlich Lust auf den bevorstehenden Cabrio-Sommer. Den offenen Viersitzer kann man bereits zu Preisen ab 22 500 Euro bestellen - die Auslieferung beginnt Ende März.

Abgesehen von leichten optischen Retuschen und einer neuen Motorengeneration hat sich an dem charmanten Elefantenrollschuh nicht viel geändert: Es bleibt beim luftigen Freisitz, beim klassischen Stoffverdeck mit integriertem Schiebedach sowie bei den beschränkten Platzverhältnissen im Fond und hinter der Heckklappe. Und vor allem bleibt es bei einer ungeheuren Portion Fahrspaß, den man selbst bei tiefen Temperaturen - der kräftigen Sitzheizung und dem starken Gebläse sei dank - offen genießen kann.

Während der Wind bei geschlossenen Seitenfenstern nur gerade so über die Frontscheibe streicht, wedelt der Fahrer wie ein Slalomläufer über die Alpenpässe. Dabei genießt man den bollernden Sound des Auspuffs und ansonsten die Ruhe aus den Tiefen der nochmals versteiften Karosserie. Mag sein, dass der Mini gerade auf schmierigen Straßen ein wenig Mühe hat, seine Kraft auf den Asphalt zu bringen. Doch von dem in Cabrios bisweilen üblichen Knistern und Knarzen ist auch bei verschärfter Gangart nichts zu spüren.

Wie seit jeher schützt die Minifahrer bei wirklich schlechtem Wetter ein Textilverdeck, das pfiffig und variabel konstruiert ist. Grundsätzlich elektrisch angetrieben, kann man den vorderen Abschnitt wie ein Schiebedach auf 40 Zentimeter öffnen und so zumindest etwas Luft hereinlassen. Wer ganz im freien sitzen möchte, drückt 15 Sekunden lang den Knopf hinter dem Spiegel - schon faltet sich die Haube klein und handlich hinter die Rückbank.

Der mit 170 Litern ohnehin schon magere Kofferraum schrumpft damit aber um weitere 45 auf 125 Liter. Deshalb kann man auch beim neuen Mini die Rückbank umlegen und durch eine nun größere Luke immerhin 660 Liter laden. Wichtiger als das dezente Wachstum im Heck wird den Kunden der neue Überschlagschutz sein: Prangten bei der ersten Cabrio-Generation noch zwei hässliche Chromhöcker hinter den Rücksitzen, haben die Bayern dort jetzt einen einteiligen Schutzbügel integriert, der sich hinter die Bank duckt und nur im Notfall nach oben schnellt. Diese Lösung dient nicht nur der Eleganz einer flachen Silhouette, sondern vor allem verbessert sie spürbar die Sicht nach hinten und erleichtert den Schulterblick.

In Fahrt bringen das Cabrio neue 1,6-Liter-Motoren, die nichts mehr gemein haben mit den lahmen Aggregaten der Vergangenheit. Im Cooper kommt der Vierzylinder auf 120 PS und 198 km/h Spitze. Im exakt 4000 Euro teureren Cooper S schnellt die Leistung auf 178 PS und das Tempo auf maximal 200 km/h. Beide Motoren werden grundsätzlich mit Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung ausgeliefert. Obwohl die Leistung jeweils um fünf PS gestiegen ist, sinkt der Verbrauch so um bis zu 23 Prozent auf 5,7 Liter beim Cooper und 6,4 Liter beim Cooper S. Wer es etwas sparsamer mag, der kann sich mittelfristig auch auf ein Diesel-Cabrio freuen.

Der eigentliche Clou des neuen Cabrios ist allerdings ein Zusatzinstrument: der "Always-Open-Timer". Er misst, wie lange man im Mini mit offenem Dach unterwegs war und zählt so die Sonnenstunden im Autofahrerleben. Wie so vieles, was beim Mini wirklich cool ist, kostet auch dieses Extra noch einmal Aufpreis.