Zum Jahresanfang werden gute Vorsätze gefasst: mehr Sport, weniger essen und rauchen am besten gar nicht mehr. “Gut so!“, meinen Ernährungs- und Fitness-Experten. Denn jetzt haben wir die nötige Energie und Motivation, um die eigene Lebensweise auf “gesund“ zu programmieren. Damit Sie nicht wieder in den Alltagstrott mit schlechten Gewohnheiten verfallen wie das Paar rechts auf dem Foto, hat “Hamburger Abendblatt Sonntags“ Experten nach ihren effektivsten Wellness-Tipps für die Zeit nach den Feiertagen gefragt - von Sauna, Fitness, Fasten bis zu gesunder Ernährung.

Der Verzicht auf Alkohol oder fette Speisen ist mehr als nur ein guter Vorsatz zu Beginn des Jahres. "Nach Festen kommt Fasten. Das ist der natürliche Rhythmus unseres Körpers", weiß Dr. Robert Bachmann, Chefarzt der Reithofpark-Klinik für Naturheilverfahren in Bad Feilnbach (Oberbayern).

Sich durch Enthaltung von den Feiertagssünden zu reinigen, funktioniert folgendermaßen: Dadurch, dass beim Fasten auf feste Nahrung verzichtet wird, aber die Verdauung dennoch weiterarbeitet, nimmt sich der Körper die nötige Flüssigkeit aus dem Gewebe. Dort, wo sich die Schadstoffe ablagern. Auf diese Weise entschlackt und entgiftet der Körper - mit großartiger Wirkung.

"Fasten verjüngt, verbessert die Funktion der Organe, reinigt die Haut, die Lunge, die Nieren und den Verdauungskanal. Es optimiert durch vorübergehende Entlastung die Selbstregulation des Körpers. Leber und Galle, die durch falsche Ernährung oder zu viel Genussmittel belastet sind, werden wieder zu ihrer Normalfunktion geführt." Kein Wunder, dass das Heilfasten nach den Feiertagen bei immer mehr Menschen beliebt ist. Allerdings klingt das Vorhaben, eine Woche lang nichts zu essen, zunächst eher abschreckend.

"Die ersten zwei Tage können auch anstrengend sein. Aber wenn richtig gefastet wird, stellt sich der Körper ziemlich schnell auf die neue Situation ein und setzt durch den Mangel ungeahnte Kräfte frei." Bachmann empfiehlt, sich entweder vor einer Kur ärztlich beraten zu lassen oder ein gutes Buch über Fasten zu lesen. Dann kann auch bequem zu Hause gefastet werden, vorausgesetzt man ist gesund und nicht extrem gestresst.

Auf drei Dinge weist der Experte hin: 1. Gönnen Sie sich Zeit und Ruhe. Wenn möglich, sollte die Fastenzeit im Urlaub stattfinden. 2. Ausreichend trinken, und zwar Quell-, Leitungs- und Heilwasser sowie basische Tees mit Anis, Fenchel, Melisse, Kamille oder Pfefferminze. Eine Person, die zwischen 50 und 100 Kilogramm wiegt, braucht drei bis sechs Liter Flüssigkeit pro Fastentag. 3. Den Kreislauf durch Wechselduschen und warme Fußbäder unterstützen. Abends ist eine Wärmflasche auf dem Bauch sehr angenehm.

Übrigens sind die Wintermonate geradezu ideal für eine Fastenkur. Bachmann: "Durch das Fasten soll unser Körper zur Ruhe kommen. Und das gelingt in den stillen Monaten Januar oder Februar besser als im Sommer." Praktischer Nebeneffekt: Durch das Fasten werden nicht nur im Körper befindliche Giftstoffe ausgeschieden. Auch die Lust auf Genussmittel wie Kaffee, Alkohol und Zigaretten soll durch die Kur vergehen. Fasten kann somit unterstützend zur Rauch-Entwöhnung eingesetzt werden.

Wem eine ganze Fastenwoche zu anstrengend ist, der kann auch einzelne Saft- oder Obsttage in der Woche einplanen. Die entschlacken den Körper ebenfalls.

  • Buch-Tipp: "Fasten und heilen nach F. X. Mayr" von Dr. Robert Bachmann und Dr. Franz Kienle, Droemer/Knaur, 2006.