Kommentar

Wenn Robert Mugabe kommt, kommt Gordon Brown nicht. Donnerwetter - was für eine starke Geste. Sie soll wohl zum Ausdruck bringen, dass sich der neue britische Premier nicht mit afrikanischen Diktatoren an einen Tisch setzen will.

Keine Frage, Robert Mugabe, Ritter des britischen Bath-Ordens, der in Salisbury studierte und immerhin zeitweilig Ehrendoktor der Universität von Edinburgh war, hat einiges auf dem Kerbholz. Der ehemalige Hoffnungsträger für die Entwicklung in Südafrika, vor 25 Jahren noch von Großbritannien gefördert im Kampf gegen seinen Erzrivalen Joshua N'Komo, hat Simbabwe mittlerweile nachhaltig zugrunde gerichtet und das einst wirtschaftlich prosperierende Land in ein Armenhaus verwandelt.

Doch was ist mit den anderen Repräsentanten afrikanischer Staaten, die sich bei der gemeinsamen Konferenz mit der Europäischen Union einfinden werden? Was ist mit dem Kongo, dem Sudan, Nigeria, Ruanda, Mali? Alles in Ordnung? Kaum.

Starke Gesten in allen Ehren - doch was Afrika wirklich braucht, ist die Europäische Union als Partner. Wirtschaftskraft befördert in der Regel auch politische Veränderung. Notwendig ist die Stärkung vorhandener Zivilgesellschaften. Das gilt nicht nur für Simbabwe, sondern für den gesamten Kontinent.