Mütter gehen laut Studie schneller in den Job zurück. Durchschnittseinkommen steigt um 400 Euro

Berlin. Die Einführung des Elterngeldes vor fünf Jahren hat kürzere Babypausen der Mütter zur Folge. Dies zeigt nach einem Bericht der "Welt" der noch unveröffentlichte "Elterngeld-Monitor", den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellt hat. Im Durchschnitt erhöhte die Geldleistung die Einkommen der Familien um 400 Euro monatlich. Die Väter beteiligen sich zudem in der ersten Zeit nach der Geburt stärker an der Betreuung. Das Elterngeld "entfaltet damit die ihm vom Gesetzgeber zugedachten Wirkungen", resümierte das DIW. Vor allem bei Müttern mit niedrigen Einkommen sowie bei Müttern in Ostdeutschland hätten sich seit Einführung des Elterngeldes die Babypausen deutlich verkürzt.

Beim Elterngeld erhält ein Elternteil ein Jahr lang 67 Prozent seines bisherigen Nettoeinkommens, höchstens aber 1800 Euro im Monat, wenn er wegen der Kinderbetreuung eine Job-Pause einlegt. Wenn auch der Partner das Kind mindestens zwei Monate betreut, wird das Elterngeld 14 Monate gezahlt. Das Erziehungsgeld, das durch das Elterngeld abgelöst wurde, war zuvor bei niedrigen Einkommen zwei Jahre lang gezahlt worden.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass Mütter, die ihre Erwerbstätigkeit unterbrochen haben, wieder eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, ist aufgrund des Elterngeldes signifikant gestiegen", schreiben die Forscher des Wirtschaftsinstituts. Dagegen hätten in der Vergangenheit familienpolitische Reformen etwa beim Mutterschutz oder die Einführung des Erziehungsgeldes zur Folge gehabt, dass die Erwerbsunterbrechungen von Müttern tendenziell immer länger wurden. "Mit der Einführung des Elterngeldes werden erstmalig wirksame Anreize gesetzt, diesen Trend zu stoppen."

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) lässt nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung sämtliche familienpolitischen Leistungen des Staates auf ihre Wirksamkeit und Effizienz prüfen. Allerdings soll die Prüfung durch ein externes Analyse-Unternehmen bis 2013 dauern, dem Jahr der nächsten Bundestagswahl. Zu den familienpolitischen Instrumenten zählen weit über 140 Einzelmaßnahmen und Anspruchsregelungen, die sich auf ein jährliches Volumen von rund 150 Milliarden Euro belaufen.

Ministerin Schröder sagte der Zeitung: "Bis 2013 wird von Experten gründlich untersucht, wie wir die wichtigsten staatlichen Leistungen für Familien in Deutschland noch besser und zielgenauer machen können."