Verkehrsminister Peter Ramsauer reagiert auf den Vorstoß aus Hamburg. Gesetz einer Helmpflicht ist nicht mehr ausgeschlossen.

Hamburg/Berlin. Nach der von CDU und SPD angekündigten Hamburger Bundesratsinitiative zur Helmpflicht für minderjährige Radfahrer hat sich nun auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in die Diskussion eingeschaltet. Er drohte mit einem Gesetz, falls sich die Zahl der Helmträger nicht wieder deutlich erhöhe. "Sollte die Tragequote in den nächsten Jahren nicht über 50 Prozent steigen, muss man auch über gesetzliche Regeln nachdenken", sagte Ramsauer dem Abendblatt. Zunächst setze er aber auf Aufklärung und Eigenverantwortung. "Helmtragen kann Leben retten. Mit der Aktion ,Fahrradhelm macht Schule' und der Kampagne 'Ich trag Helm' wollen wir fürs Helmaufsetzen werben - gerade bei Kindern und Jugendlichen", sagte der Minister.

+++ Freiheit ohne Helm +++

+++ Hamburg will bundesweite Helmpflicht für junge Radfahrer +++

Wie berichtet, will die Hamburger CDU das Tragen eines Fahrradhelms für Minderjährige zur Pflicht machen. Die SPD hat bereits ihre Zustimmung für eine entsprechende Bundesratsinitiative signalisiert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben in den vergangenen Jahren im Schnitt etwa 450 Radfahrer im Straßenverkehr ihr Leben verloren - davon rund die Hälfte durch Kopfverletzungen. Vor allem Teenager tragen den Helm nicht freiwillig. "Wer hier von Überregulierung spricht, der muss auch die Gurtpflicht und den Motorradhelm wieder freistellen", sagte der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Klaus-Peter Hesse (CDU).