Krankenkassen bitten um Mitarbeit der Versicherten bei Foto-Ausweis

Hamburg. Die mutmaßliche Datenpanne bei der elektronischen Gesundheitskarte hat sich in einem Fall aufgeklärt. Der im Abendblatt genannte Versicherte der AOK Nordwest hatte zwar tatsächlich kein Foto oder per Unterschrift eine Erlaubnis an seine Krankenkasse geschickt. Doch ohne sein Wissen hatte das offenbar eine Familienangehörige getan. Damit ist geklärt, wie sein biometrisches Passfoto auf die ihm zugesandte elektronische Gesundheitskarte kam.

Bei den weiteren Versicherten, die von Unregelmäßigkeiten bei der neuen Fotokarte berichteten, könnte es sich um Kunden verschiedener Kassen handeln, die vor einigen Jahren an den sogenannten Feldtests für die elektronische Gesundheitskarte teilgenommen haben.

Die Tests haben dazu geführt, das die elektronische Gesundheitskarte zunächst in der abgespeckten Version eingeführt wird. Mögliche Funktionen wie das elektronische Rezept und eine Patientenakte, die kommerzielle Unternehmen wie Google im Internet anbieten, sollen erst später kommen.

Die gesetzlichen Krankenkassen, die bis Jahresende 2011 zehn Prozent ihrer Versicherten mit der E-Karte ausgestattet haben müssen, weisen darauf hin, dass das Hochladen von Fotos auf ihren Seiten im Internet kostenlos ist. Die Versicherten können ihre Bilder nach wie vor per Post schicken. Antwortkarten, auf die man die Bilder kleben kann, sind in der Regel schon vorfrankiert. Einige Kassen bieten in ihren Geschäftsstellen auch einen Fotoservice an. Die digitalen Fotos bleiben bei den Kassen. Die per Post eingesandten Passbilder werden aus Kostengründen nicht zurückgeschickt. Per E-Mail oder USB-Stick zugeschickte Fotos können aus Sicherheitsgründen nicht verwendet werden, betont zum Beispiel die Techniker Krankenkasse.