Berlin. Fest soll am Donnerstag in Berlin als neues Mitglied vorgestellt werden. Gebürtiger Hamburger hatte schon 2014 für Wirbel gesorgt.

Nicolaus Fest, ehemals stellvertretender Chefredakteur der „Bild am Sonntag“, tritt einem Zeitungsbericht zufolge der Alternative für Deutschland (AfD) bei. Der Berliner Landes- und Fraktionschef Georg Pazderski wolle den in Hamburg geborenen Publizisten an diesem Donnerstag als neues Mitglied vorstellen, schreibt der „Tagesspiegel“ (Online/Mittwoch). Von seinem Eintritt erhoffe man sich eine Signalwirkung in konservative Kreise hinein. Der Berliner Landesverband wollte die Personalie auf Anfrage nicht bestätigen.

Im Juli 2014 hatte Fest einen islamkritischen Kommentar verfasst, der der „Bild am Sonntag“ eine Rüge des Deutschen Presserates einbrachte. Darin hatte Fest den Islam unter anderem als Integrationshindernis bezeichnet. Zwei Monate später hatte er das Medienhaus Axel Springer („Bild“, „Die Welt“) verlassen - auf eigenen Wunsch, um als freier Journalist zu arbeiten, hieß es damals.

AfD rechnet erst 2017 mit Nerstheimer-Ausschluss

Unterdessen rechnet die Berliner AfD damit, dass der wegen rechtsradikaler und homophober Äußerungen umstrittene Politiker Kay Nerstheimer frühestens 2017 aus der Partei ausgeschlossen wird. Ein entsprechender Antrag werde in den kommenden Tagen beim Landesschiedsgericht gestellt, sagte Sprecher Ronald Gläser am Mittwoch. Das Gericht lege danach selbst fest, wann es darüber entscheide. „Erfahrungsgemäß wird das lange dauern. 2016 wird es wohl kein Urteil mehr geben.“

Nerstheimer soll wegen parteischädigender Äußerungen im Internet ausgeschlossen werden. Er soll syrische Kriegsflüchtlinge als „widerliches Gewürm“, Homosexuelle als „degenerierte Spezie“ bezeichnet haben. Der 52-Jährige hatte bei der Wahl ein Direktmandat im Bezirk Lichtenberg gewonnen, trat jedoch freiwillig aus der neuen AfD-Fraktion aus und wird wohl fraktionsloser Abgeordneter.