Insgesamt landeten 39 Opfer des Libyenkrieges in Deutschland. Elf Männer wurden in das Bundeswehrkrankenhaus nach Hamburg gebracht.

Hamburg/Westerstede. Hamburg hat erneut Verletzte aus Libyen zur Versorgung im Bundeswehrkrankenhaus aufgenommen. Elf im Krieg verwundete Patienten seien am Dienstagabend auf dem Flughafen gelandet und in das Krankenhaus gebracht worden, teilte die Feuerwehr am Mittwoch mit. Insgesamt waren 39 Kriegsopfer aus dem nordafrikanischen Land zur Behandlung in Deutschland eingetroffen. Sie kamen neben Hamburg auch nach Koblenz, Ulm und Berlin. Bereits am Sonntagabend waren fünf verwundete Libyer in Hamburg angekommen. Die Bundesregierung hatte vor einer Woche angekündigt, 150 Kriegsopfer aus Libyen in Deutschland zu behandeln.

Die Kriegsopfer wurden mit einem Airbus der Bundeswehr aus Libyen via Köln direkt in die Hansestadt gebracht. Dort verbrachten sie die Nacht zunächst im Bundeswehrkrankenhaus. Fünf Verletzte wurden dann am Mittwochmorgen mit einem Großraumrettungswagen der Hamburger Feuerwehr in die Ammerland-Klinik Westerstede in Niedersachsen gebracht.

Die elf in Hamburg betreuten Männer litten nach Angaben eines Bundeswehrsprechers unter schweren Schuss- und Splitterverletzungen. Es müssten aber auch Amputationen behandelt werden. Lebensgefahr bestehe für keinen der Männer. Zwei Verletzte würden aber vorsorglich auf die Intensivstation gebracht. Die Hamburger Klinik mit ihren rund 300 Betten ist unter anderem spezialisiert auf Kriegsverletzungen.

+++ Hamburger Chirurg in Libyen: "Doktor, wann darf ich wieder kämpfen?" +++

+++ Einer der Freiheitskämpfer kam sofort auf die Intensivstation +++

Die Bundeswehr-Maschine hatte insgesamt 40 Patienten aus Libyen ausgeflogen. Vom Flughafen Köln-Bonn aus sollte die Mehrzahl der Verletzten auf Krankenhäuser in Koblenz, Berlin und Ulm verteilt werden. Die Schwerverletzten gehören zu den insgesamt 150 Libyern, welche die Bundesregierung in Deutschland ärztlich versorgen lassen will. Bei ihnen handele es sich zum Teil um Milizionäre des libyschen Übergangsrats. Deutschland stand international in der Kritik, weil es sich an den internationalen Luftangriffen auf das Gaddafi-Regime nicht unmittelbar beteiligt hatte.

+++ Fünf libysche Verletzte in Asklepios-Klinik eingetroffen +++

+++ Hillary Clinton überraschend in Tripolis +++

+++ Asklepios hilft libyschen Kriegsopfern +++

Bereits am Sonntagabend waren fünf schwer verletzte Libyer im Asklepios Westklinikum aufgenommen worden. Die Männer im Alter von 23 bis 30 Jahren wurden nach Angaben des Krankenhauses nach einer Anfrage der Hilfsorganisation „Wounded Evacuation Team Libya“ nach Deutschland gebracht. Ein 50-köpfiges Team kümmere sich in der Klinik in Hamburg-Rissen nun um die libyschen Männer. Weitere sieben Verletzte würden im Lauf der Woche erwartet.

Mit Material von dpa und dapd