Vor einem Jahr gewählt, jetzt in der Gunst der Wähler tief gefallen: Die schwarz-gelbe Koalition befindet sich Umfragen zufolge in einem Rekordtief.

Vor einem Jahr gewählt, jetzt in der Gunst der Wähler tief gefallen: Die schwarz-gelbe Koalition befindet sich Umfragen zufolge in einem Rekordtief. Die Grünen sind auch in der „ZDF-Politbarometer“-Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen so beliebt wie noch nie. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 31 Prozent (minus 1), die SPD auf 30 Prozent (minus 1), die FDP unverändert auf 5 Prozent und die Linke auf 9 Prozent (minus 1). Die Grünen verbesserten sich auf ihren Rekordwert von 19 Prozent (plus 2), sonstige Parteien zusammen lägen bei 6 Prozent (plus 1). Rot-Rot-Grün hat damit derzeit 58 Prozent der Wähler hinter sich, Schwarz-Gelb nur 36 Prozent.

Dieses Ergebnis ist der schwächste Projektionswert für Schwarz- Gelb in dieser Legislaturperiode und der schlechteste für CDU/CSU in der Geschichte des „Politbarometers“, teilte das ZDF am Freitag mit. Weiterhin ist eine klare Mehrheit der Bevölkerung (60 Prozent) mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden. Lediglich 34 Prozent sagen, Schwarz-Gelb regiere eher gut. Zu Beginn dieser Koalition – im November 2009 – meinten noch 50 Prozent, die Regierung mache ihre Arbeit eher gut (30 Prozent: eher schlecht). Allerdings hatten auch die erste rot-grüne Bundesregierung (1998/99) und die große Koalition (2005/06) in ihrem ersten Regierungsjahr ähnliche Ansehensverluste hinnehmen müssen.

In der eher kurzfristigen „politischen Stimmung“ kommen CDU und CSU auf 31 Prozent (minus 2 Punkte), die FDP erreicht 4 Prozent (plus 1). Die SPD kommt auf 32 Prozent (minus 1), während sich die Grünen deutlich auf 22 Prozent (plus 5) verbessern und die Linke nur noch 7 Prozent (minus 3) erreicht. Die Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker wird weiterhin von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg angeführt. Er kommt nach Sympathie und Leistung auf der Skala von +5 bis -5 auf einen Durchschnittswert von unverändert 2,1. Auf Platz zwei steht wieder Frank-Walter Steinmeier mit 1,4 (zuletzt 1,3) vor Ursula von der Leyen mit 1,1 (1,3).