Fraktionsvize unterstützt Stromkonzerne. Opposition: Gespräche abbrechen!

Berlin. Die Forderungen der Energiebranche nach möglichst langen Laufzeiten sorgt für Unruhe in der schwarz-gelben Regierungskoalition. Wenige Wochen vor der Vorstellung des Energiekonzepts der Bundesregierung fordert Michael Fuchs, Vizechef der Unions-Fraktion im Bundestag, einen Ausstieg aus dem von der Schröder-Regierung beschlossenen Atomausstieg. "Solange die Fragen der Speicherung und des intelligenten Transports der erneuerbaren Energien nicht gelöst sind, so lange benötigen wir die Kernkraftwerke für eine zuverlässige Energieversorgung", sagte Fuchs dem Hamburger Abendblatt. Auch dürfe man die Energiekonzerne nicht zu stark belasten.

Unterdessen wies Deutschlands größter Energiekonzern E.on den Vorwurf zurück, die Bundesregierung in den Atomverhandlungen zu erpressen. Das sei absurd, sagte Vorstandschef Johannes Teyssen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Laut "Spiegel" sollen die Atomkonzerne gedroht haben, im Falle einer zu starken finanziellen Belastung alle älteren Atomkraftwerke schnellstmöglich vom Netz zu nehmen. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) daraufhin vor Drohgebärden bei laufenden Verhandlungen warnte, forderten SPD und Grüne einen sofortigen Abbruch der Gespräche.