Berlin. Die Windbranche in Deutschland hat 2014 einen Ausbau-Rekord erzielt und deutlich mehr Windräder errichtet als von der Regierung vorgesehen. Allein an Land wurde eine Leistung von 4750 Megawatt neu installiert und damit fast 60 Prozent mehr als 2013, teilte der Bundesverband Windenergie (BWE) am Donnerstag mit. Da ältere Windräder auch abgerissen und durch modernere ersetzt wurden, sei unterm Strich zusätzliche Leistung von knapp 4400 Megawatt gebaut worden. Dies entspricht fast vier Atomkraftwerk-Blöcken. BWE-Präsident Hermann Albers sagte, dafür seien 6,2 Milliarden Euro investiert worden. Damit drehen sich nun Windräder mit einer Leistung von 38.000 Megawatt an Land. Dazu kommen 1000 Megawatt auf hoher See. Für die nächsten Jahre werden an Land Neu-Installationen von jeweils 3500 Megawatt erwartet.

Der BWE führt den starken Ausbau 2014 zu einem großen Teil auf die Anstrengungen aus den Bundesländern zurück, die mehr Flächen für Windparks zur Verfügung gestellt hätten. „Das ist der Fukushima-Effekt“, sagte Albers mit Blick auf die Katastrophe in Japan 2011 und den folgenden Beschlüssen zum Atomausstieg. So baute Bayern 2014 erstmals nennenswert neue Windkraftanlagen und lag damit unter den Ländern auf Platz 5. An der Spitze standen wieder die Küstenländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie Brandenburg.

Die Windenergie boomt auch weltweit. Davon profitieren deutsche Windrad-Hersteller und Ausrüster, die gut zur Hälfte für den Export arbeiten. So wurde in den USA etwa in gleicher Größenordnung wie in Deutschland neue Windkraftleistung installiert. Auch Schwellenländer wie Brasilien oder die Türkei setzen auf die Kraft des Windes. In China wurden 2014 über 20.000 Megawatt installiert, ein Drittel mehr als im Vorjahr.