Berlin. In der Pflege wird sehr unterschiedlich verdient und insgesamt weniger als in anderen Berufen. Nach einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit werden Altenpflegekräfte besonders schlecht bezahlt, während Krankenschwestern und -pfleger vergleichsweise gut dastehen. Sie verdienen häufig mehr als Fachkräfte in anderen Berufen.

Da indes jede zweite ausgebildete Krankenschwester und mehr als zwei Drittel der Pflegehelferinnen und -helfer Teilzeit arbeiten, liegen ihre tatsächlichen Einkommen meist unter dem Vergleichswert. 80 bis 90 Prozent der Pflegekräfte sind Frauen. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), der die Studie in Auftrag gegeben hatte, forderte Konsequenzen. Er sagte, wenn Fachkräfte in der Altenpflege ein Fünftel weniger verdienten als in anderen Branchen „läuft etwas falsch“.

In der Altenpflege macht sich der IAB-Studie zufolge zudem das West-Ost-Gefälle besonders bemerkbar. Insgesamt wird 29 Prozent weniger verdient als in anderen Berufen, im Westen nur 18 Prozent weniger. Eine Altenpflegerin verdient in Stuttgart im Mittel rund 1000 Euro mehr als ihre Kollegin in Magdeburg. Ostdeutsche examinierte Altenpflegerinnen verdienen im Mittel nur 100 Euro mehr als angelernte Kräfte im Westen. Große Unterschiede gibt es selbst zwischen benachbarten Bundesländern: Eine Altenpflegerin in Niedersachsen verdient fast 500 Euro weniger als in Nordrhein-Westfalen.

In der Krankenpflege sind die Unterschiede zwischen West und Ost geringer. Eine Krankenschwester verdient auf einer Vollzeitstelle im Westen Deutschlands im Jahr 2013 im Mittel 3139 Euro brutto, im Osten 2738 Euro. Fachkräfte in der Altenpflege werden deutlich schlechter bezahlt: Sie kommen im Westen auf durchschnittlich 2568, im Osten auf 1945 Euro. Die niedrigsten Löhne erhalten die Altenpflege-Helferinnen und -Helfer. Für eine Vollzeitstelle werden im Osten Deutschlands nur 1495 Euro bezahlt.