Die Kanzlerin habe sich einen Moment lang nicht wohlgefühlt, bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert. Merkel war am Rande des CDU-Parteitags vor die ZDF-Kamera getreten.

Berlin/Köln. Schreckmoment für die CDU: Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel musste am Montagabend ein Interview für das ZDF wegen Unwohlseins unterbrechen. Das Gespräch sollte kurz nach den Gremiensitzungen vor dem Kölner CDU-Parteitag aufgezeichnet werden.

„Die Bundeskanzlerin fühlte sich einen Augenblick lang nicht wohl, hat dann etwas gegessen und getrunken und die Interviews anschließend fortgesetzt“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montagabend auf Anfrage.

Er reagierte damit auf einen Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“, dass Merkel kurz vor dem Parteitag einen Schwächeanfall erlitten habe, als die Fernsehsender ARD und ZDF sie interviewten. Dies bestätigten Interview-Teilnehmer jedoch ausdrücklich nicht.

Auch der Umstand, dass Merkel geschlagene vier Sekunden benötigte, um auf die Begrüßung durch „Heute Journal“-Moderator Claus Kleber zu reagieren, ist weniger als Indiz auf einen Schwächeanfall zu deuten als es der verzögerten Verbindung zwischen den Gesprächspartnern geschuldet war. Merkel nahm am Abend dann an einem CDU-Presseempfang teil, wo sie stundenlang mit Journalisten und Politikern sprach.

Merkel schließt Kooperation mit AfD aus

In dem ZDF-Interview, das schließlich im “Heute Journal“ ausgestrahlt wurde, schloss Merkel unterdessen eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch aus. „Wir koalieren nicht und wir kooperieren nicht mit der AfD“, sagte die CDU-Vorsitzende. Den ARD-„Tagesthemen“ sagte Merkel laut Vorabbericht, der Bundesvorstand habe einvernehmlich beschlossen, dass es keine Kooperation mit der AfD gebe. „Und ich kenne niemanden, der das infrage stellt“, betonte die Kanzlerin.

Zuvor hatte ein „Spiegel“-Bericht über konkrete Absprachen zwischen CDU und AfD vor der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen für Aufregung gesorgt. Demnach soll Thüringens CDU-Fraktionschef Mike Mohring mit der Thüringer AfD eine Gegenkandidatur gegen den Linken-Politiker Bodo Ramelow um das Amt des Ministerpräsidenten sondiert haben.