Berlin. Ein Regierungsbündnis von SPD, Linken und Grünen nach der nächsten Bundestagswahl 2017 findet derzeit nur wenig Zustimmung in der Bevölkerung. 56 Prozent der Bürger sind laut aktuellem ZDF-„Politbarometer“ dagegen, 18 Prozent ist es egal, und nur 23 Prozent der Befragten hielten Rot-Rot-Grün im Bund für eine gute Option. Auch unter den SPD-Anhängern gibt es demnach mehr Ablehnung (42 Prozent) als Zustimmung (36 Prozent). Die Anhänger der Grünen sprechen sich dagegen etwas häufiger für (47 Prozent) als gegen (38 Prozent) dieses Koalitionsmodell aus. 54 Prozent aller Befragten glauben, dass die SPD – die nötigen Mehrheiten vorausgesetzt – ein solches Bündnis anstreben würde. Derzeit hätten die drei Parteien mit zusammen nur 43 Prozent Zustimmung nicht die nötige Mehrheit (SPD: 26, Linke: acht, Grüne: neun).

Bei der Regierungsbildung in Thüringen läuft derzeit alles auf das erste rot-rot-grüne Bündnis mit einem Ministerpräsidenten der Linken hinaus. Sollte es so kommen, fänden das bundesweit nur 29 Prozent gut und 40 Prozent schlecht. Anders sieht das in den ostdeutschen Ländern aus, wo 46 Prozent für einen linken Ministerpräsidenten sind und nur 25 Prozent dagegen.

Die Große Koalition im Bund erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU unverändert auf 41 Prozent. Die SPD verbessert sich demnach um einen Punkt und erreicht 26 Prozent (plus eins). Die Linke bleibt bei acht Prozent, die Grünen erreichen erneut neun Prozent. Die AfD verschlechtert sich um einen Prozentpunkt.

Die Liste der beliebtesten Politiker führt im „Politbarometer“ weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an. Sie erreicht auf der Skala von plus fünf bis minus fünf einen geringfügig verbesserten Wert von 2,3 (2,2). Auf Platz zwei liegt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit ebenfalls etwas besseren 2,0 (1,8). Danach folgen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit unveränderten 1,6, SPD-Chef Sigmar Gabriel mit 1,0 (0,9), der frühere SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück mit 0,9 (0,8) und Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit 0,8 (0,6).