Berlin. Die eurokritische Partei Alternative für Deutschland (AfD) ist Ziel eines Hackerangriffs geworden. Ein Unbekannter habe sich Zugriff auf E-Mails verschafft und die Daten einer zweistelligen Zahl von Goldshop-Käufern vergangene Woche im Internet veröffentlicht, sagte Parteisprecher Christian Lüth. „Es saß jemand auf dem Server, der E-Mails mitlesen konnte.“ Es seien mutmaßlich nicht nur einzelne Mails gelesen worden. „Wir gehen davon aus, dass das politisch motiviert war.“ Die Partei will mit dem Verkauf von Goldbarren und -münzen ihre Parteifinanzen sanieren und hofft, zwei Millionen Euro zu erlösen.

„Der Server wird derzeit von Sicherheitsbeamten überprüft“, sagte der Sprecher. Unklar ist bislang, ob der oder die Hacker von außen eindrangen oder ob ein Maulwurf in der AfD aktiv wurde. Derzeit ist der Verkauf gestoppt, der Online-Goldladen soll am 22. Oktober wieder in Betrieb gehen. Im Internet begründet die AfD die Schließung damit, dass wegen der großen Zahl von Bestellungen die pünktliche Abwicklung zur Herausforderung geworden ist. Lüth sagte, die AfD habe nach dem Angriff ihren Server schnell abgeschaltet und die Polizei eingeschaltet.

Die AfD war erst kürzlich ins Goldgeschäft eingestiegen. Mitglieder und Anhänger der Partei können über die Internetseite Goldmünzen kaufen und die Partei so unterstützen. Angeboten werden eine kanadische Ahornblatt-Münze und eine südafrikanische Krügerrand-Münze zu je 112,56 Euro sowie eine Nachbildung eines Einmarkstücks aus Gold zum Preis von 485 Euro. Die Mark war schon bald vergriffen. Innerhalb von nur fünf Werktagen hatte die Alternative rund 900.000 Euro verdient. Als Zielmarke gab sie zwei Millionen Euro an.

Auslöser für das Goldgeschäft ist das Parteienfinanzierungsgesetz. Demnach muss die AfD neben den Einnahmen aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen die Einnahmen erhöhen, um Anspruch auf die volle Höhe der Parteienfinanzierung zu haben.