Hamburg. Am 30. September werden Leserinnen und Leser des Hamburger Abendblatts und der „Thüringer Allgemeinen“ auf der Wartburg in Eisenach eine Bilanz der Einheit ziehen. Drei Generationen beraten und streiten im „Parlament der Einheit“, wie sie den Osten und Westen heute sehen und was die 25 Jahre seit dem Mauerfall gebracht haben. Im Eisenacher Manifest werden als Ergebnis der Debatte Forderungen an die Volksvertreter formuliert, was die Politik leisten muss, um weiter voranzukommen. Das Abendblatt stellt in loser Folge die 24 Teilnehmer vor, die aus mehr als 300 Bewerbern ausgelost wurden.

Claus-Dieter Dauter, 65, Diplom-Ingenieur aus Farmsen-Berne, lebte als Kind mit seiner Familie in mehreren Orten in der DDR. Er bewarb sich als Abgeordneter im Parlament der Einheit, weil er Lebenserfahrungen, „sowohl in der DDR als auch im vereinten Deutschland“ hat. Dauter freut sich darauf, in Eisenach von anderen Lebenswegen zu hören, und möchte darüber diskutieren, „wie es im vereinten Deutschland weitergehen könnte“.

Angelika Hebben-Beck, 63, Rentnerin aus Hamm-Nord, glaubte lange nicht, dass es zur Wiedervereinigung kommen würde, „sie kam unerwartet“. Die frühere Lehrerin interessiert ein generationenübergreifender Austausch und die „unterschiedliche Sozialisation in Ost und West“. Das Einheitsparlament „lenkt den Blick über das Trennende hinaus auf das Einigende, das Miteinander, das Verständnis von beiden Seiten füreinander voraussetzt“.

Hans Kaphengst, 75, Rentner aus Reinbek (Kreis Stormarn), arbeitete als Teppichhändler und lernte „durch Lieferungen nach West-Berlin“ die DDR kennen. Über die „gewaltlose Wiedervereinigung 1989“ habe er sich gefreut. Der ehrenamtliche Stadtverordnete von Reinbek möchte nicht nur mit den Thüringern in Eisenach diskutieren, sondern „die alte und neuere Geschichte der Wartburg kennenlernen“.