Berlin. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bekommt für seine Pkw-Maut-Pläne zunehmend Gegenwind aus den eigenen Reihen. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lässt nach Informationen des „Spiegel“ ein Konzept prüfen, das langfristig auch inländische Autofahrer belasten würde. Es ziele darauf ab, private Investoren für Bau und Betrieb von Autobahnen zu gewinnen, die dafür Maut-Einnahmen bekommen sollen – aber erst nach der Bundestagswahl 2017. Schäuble denke daran, nicht nur Fahrer aus dem Ausland, sondern alle Autobahnnutzer zu belasten. Auch Dobrindt will stärker auf öffentlich-private Partnerschaften setzen – als Baustein neben einer Pkw-Maut. Dabei finanzieren Unternehmen Bauten vor und können als Vergütung etwa Lkw-Maut-Einnahmen erhalten.

Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer kritisiert Finanzminister Schäuble. „Ich kann gar nicht glauben, dass ein Kabinettsmitglied Maut-Konzepte gegen das federführende Kabinettsmitglied entwickelt“, sagte Seehofer der „Passauer Neuen Presse“. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte, die Regierung habe sich mit unsinnigen Maut-Plänen verfahren. Merkel solle ihre Minister zurückpfeifen.